Als Kästner in den zwanziger Jahren seine ersten Texte für Zeitungen und Zeitschriften verfaßte, wählte er einen ganz anderen Ton als in seinen späteren Büchern: Hier bekennt er sich als Pessimist, der dem Weihnachtsmann nicht über den Weg traut. Aus den seit damals nie mehr nachgedruckten Texten haben Görtz und Sarkowicz die besten Stücke zusammengestellt.
Als Kästner in den zwanziger Jahren seine ersten Texte für Zeitungen und Zeitschriften verfaßte, wählte er einen ganz anderen Ton als in seinen späteren Büchern: Hier bekennt er sich als Pessimist, der dem Weihnachtsmann nicht über den Weg traut. Aus den seit damals nie mehr nachgedruckten Texten haben Görtz und Sarkowicz die besten Stücke zusammengestellt.
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Rezensionen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.1998FRANZ JOSEF GÖRTZ, Redakteur im Magazin dieser Zeitung, hat gemeinsam mit Hans Sarkowicz eine Sammlung von "Kindergeschichten für Erwachsene" Erich Kästners aus den späten zwanziger, frühen dreißiger Jahren in Leipziger Archiven entdeckt und daraus ein Lesebuch zusammengestellt. Es zeigt einen anderen, tief pessimistischen Kästner - der zwar an das Gute glaubt, aber nicht daran, daß es von Menschenhand noch ins Werk zu setzen sei. "Nicht alles, was Kinder erleben, eignet sich dafür, daß Kinder es lesen." So schrieb Erich Kästner, als er schon auf die Sechzig zuging, längst ein berühmter Autor war und Manns genug, von den armseligen und leidvollen Jahren seiner Kindheit zu erzählen, als sei nicht etwa von ihm selbst, sondern von irgendeinem Anton, irgendeinem Emil die Rede. Im nächsten Jahr wäre Kästners hundertster Geburtstag zu feiern - Anlaß genug, Leben und Werk dieses Schriftstellers noch einmal von vorn und vielleicht völlig anders zu lesen. (Erich Kästner: "Interview mit dem Weihnachtsmann". Kindergeschichten für Erwachsene. Carl Hanser Verlag, München 1998. 135 S., geb., 20,- DM.)