2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie an einem College mitten im Nirgendwo Creative Writing unterrichten. In der Kleinstadt Grinnell mit ihren 8000 Einwohnern gibt es außer endlosen Maisfeldern: nichts. Mit von der Partie ist Musiklegende Christiane Rösinger, und gemeinsam machen die beiden sich auf, das Nichts zu erkunden. Sie finden übergewichtige freundliche Einheimische, traditionelle Geschlechterrollen, Riesensupermärkte, unglaubliche Würstchen und ein Glas voller eingelegter Truthahnmägen.
«Wie bei jeder guten Reise versteht man am Ende nicht genau, wann und wie die Wochen genau vergangen sind. Die Eindrücke, die Sätze, die Menschen verschwimmen, aber woran man sich erinnern wird: Es war eine gute Zeit.» Süddeutsche Zeitung
«Wie bei jeder guten Reise versteht man am Ende nicht genau, wann und wie die Wochen genau vergangen sind. Die Eindrücke, die Sätze, die Menschen verschwimmen, aber woran man sich erinnern wird: Es war eine gute Zeit.» Süddeutsche Zeitung
Eine sehr wienerische Reisereportage aus dem Mittleren Westen. Blamage und Spott gehen dabei Hand in Hand wie ein Pärchen, das besoffen, aber innig verliebt aus dem Saloon torkelt. NZZ am Sonntag 20240512
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Über ein rundum gelungenes Hörbuch von und mit Stefanie Sargnagel freut sich Kritiker Ole Kaiser: Sargnagel unterrichtet für ein Semester gemeinsam mit der Musikerin Christiane Rösinger kreatives Schreiben an einem kleinen College in Iowa und setzt sich in ihrem Reise- und Lebensbericht mit allerhand Amerika-Klischees auseinander. Mit genauer Beobachtungsgabe widmet sich die Autorin "fettem Essen, fetten Menschen, vielen Rednecks", aber auch der Frauenfreundschaft zwischen Rösinger und sich, wie Kaiser anerkennend berichtet. Ihm gefällt, dass darin auch eine Geschichte des Frauwerdens und -seins über tradierte Geschlechterrollen und Erwartungen hinaus erzählt wird, die mit Sargnagels Wiener Mundart wunderbar transportiert wird, wie er resümiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Stefanie Sargnagel entpuppt sich in ihrem neuen Buch als "ideale Reisebegleiterin", freut sich Rezensentin Marlene Knobloch. Sie teilt - "sprachlich brillant" - ihre Beobachtungen während einer Reise durch Iowa, wohin sie von einer Universität eingeladen wurde, und ist dabei genau, ohne Überhöhung, lobt die Kritikerin. Weder den Kulturkampf in den USA, noch die Lage im Swing-State Iowa, so Knobloch, die lernt, dass in den USA manchmal alles genau so ist, wie man es sich vorstellt. Sargnagels "leicht beschwipste Analysen" werden von ihrer Partnerin Christiane Rösinger ergänzt, was der Kritikerin gut gefällt. In den dargestellten Alltag baut Sargnagel auch immer wieder weitergehende Gedanken über ihr Künstlertum, das eigene Geschlecht und den Kinderwunsch ein: Insgesamt eine "unpathetische Selbst-Analyse" und ein gelungener Reisebericht, findet die Rezensentin.
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