In der Direktion der Staatssicherheit wird ein Manuskript gefunden, das ein Gefängnisinsasse in einer Art Geheimschrift verfasst hat. Ein Parteigenosse erhält den Auftrag, den verdächtigen Text lesbar zu machen.Lange hat Furât, der Verfasser des Manuskripts, Anglistikstudent und angehender Schriftsteller, gezögert, bevor er die weissen Blätter, die ihm ein Mitinsasse heimlich zugesteckt hatte, zu füllen begann. Ein gefährliches Unterfangen. Das Land befindet sich im Krieg, das totalitäre Regime, an dessen Spitze der "Grösste Führer aller Zeiten" steht, duldet keinerlei Abweichung. Im Gefängnis ist Furât Folter und Demütigungen ausgesetzt. Die weissen Blätter geben ihm ein Stück Freiheit zurück.In faszinierendem Wechsel zwischen Erinnerung und Gegenwart, Reflexion, Angst- und Wunschträumen schildert der junge Mann das Leben der Studenten mit seinen abstrusen Verordnungen und Verboten, der permanenten Überwachung und Indoktrination durch die "baathistische Absurditätspartei", den aufgezwungenen Massenveranstaltungen, aber auch die glücklichen Momente mit seiner Geliebten Arîdsch und seiner Grossmutter - zwei nicht konformen Frauen, die ganz entscheidend zu seinem Durchhalten beitragen.Schreiben als Widerstand: Mit der "Irakischen Rhapsodie" ist Sinan Antoon ein eindrucksvolles, poetisches Debüt gelungen."Einer der wichtigsten irakischen und arabischen Romane, die in jüngster Zeit veröffentlicht wurden." (Al-Hayat, London)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Höchst interessiert hat Rezensentin Angela Schader diesen Roman des 1967 geborenen Exilirakers gelesen, der die Geschichte eines irakischen Anglistikstudenten erzählt, der unter Saddam Hussein von einem Tag auf den anderen in Haft der Staatssicherheit gerät, wo er immer wieder vergewaltigt wird. Als Qualität des Romans empfindet die Rezensentin, dass Sinan Antoon dennoch die physische Brutalität des Regimes, abgesehen von einer Vergewaltigungsszene, praktisch ausgeblendet, und stattdessen "die psychischen Deformationen", die das irakische Volk unter dem Regime Saddams erlitten habe, mit "bitterem Witz und in erinnerungswürdigen Szenen" beschwört. Antoon wechsele dabei geschickt von der Hoch- in die Umgangssprache, was von der Überrsetzung ebenso geschickt ins Deutsche transportiert werde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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