Erstmals wird mit diesem Buch eine alle Epochen umfassende Monographie über den Irak, und zwar aus Sicht des Christentums, das im Irak vor seinem Ende steht, vorgelegt. Den Kampf der irakischen Christen für ihr kulturelles Erbe und ihren blutigen und steinigen Weg bis heute zeichnet der Autor nach. Die religionswissenschaftliche Untersuchung rückt dabei auch islamische Strömungen sowie religiöse Minderheiten und Ethnien, insbesondere die Jesiden, in den Fokus. Das Buch ist das Kaleidoskop eines reichen Vermächtnisses in der Wiege der Menschheit.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Viel Interessantes über die wechselvolle Geschichte des Christentums im Irak lernt man aus diesem Buch laut Rezensent Rainer Hermann, der im Detail freilich auch Kritik übt. Die Lage der Christen in Syrien hat sich zumindest verbessert, so Hermann mit Autor Matthias Kopp, unter anderem hat die assyrische Kirche ihren Patriarchatssitz wieder in den Irak verlegt. Der Pressesprecher der deutschen Bischofskonferenz Kopp behandelt außerdem Papst Franziskus' Irakbesuch sowie die diplomatischen Initiativen des Vatikans, und er taucht tief in die Geschichte des irakischen Christentums ein. Hermann geht mit Kopp auf die Unterschiede zwischen assyrischen und chaldäischen Christen ein und kritisiert, dass das umfangreiche Buch auf Kartenmaterial und indexikalische Erfassung von Personen und Orte verzichtet. Auch über die Diskurse innerhalb des frühen Christentums hätte er gern mehr gelesen. Insgesamt scheint ihm das Buch aber durchaus wichtige Erkenntnisse gebracht zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH