Die Wahrnehmung Irans wird derzeit von den Tiraden Ahmadinejads und dem Nuklearprogramm dominiert. Das Klischee von verblendeten Mullahs verstellt dabei den Blick auf ein Land, dem zentrale Bedeutung für den Nahen und Mittleren Osten zukommt. Dagegen skizziert Volker Perthes die differenzierten strategischen Positionen, die Radikale und Realisten innerhalb der iranischen Eliten einnehmen. Europäischen Politikern empfiehlt er eine Politik, die das wechselseitige Vertrauen fördert und die Sicherheitsinteressen Irans wie seiner Nachbarn ernstnimmt. Damit liefert er einen fundierten Beitrag zu einer der wichtigsten politischen Herausforderungen der Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Von diesem Buch von Volker Perthes über die nuklearen Ambitionen des Iran hat Rezensent Thomas Speckmann vor allem gelernt, wie schwer die Balance zwischen Sicherheit und Vertrauen herzustellen ist. Perthes, Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, geht der Frage nach, wie die internationale Gemeinschaft mit Irans atomarer Aufrüstung umgehen soll. Nach der Lektüre steht für den Rezensenten immerhin fest, dass sich das Problem sobald nicht beheben lassen wird. Interessant findet Speckmann hier vor allem die Rolle, die Perthes Südafrika als möglichem Vermittler zukommen lässt. Doch bis auf weiteres droht, fasst Speckmann Perthes' Prognose zusammen, der Iran ein Kuba des Mittleren Ostens mit nuklearem Brennstoffkreislauf" zu werden, gegen das die USA auf die im Kalten Krieg erprobten Abschreckungsmittel zurückgreifen werden.
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