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Irrläufe, wie Herta Müller sie versteht, sind Wirbel von Bildern und Begriffen, sind Drehungen, Strömungen "im Teufelskreis der Wörter" (wie es in ihrer Nobelpreisrede heißt).Sprachspiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Müller von den frühen Erzählungen der "Niederungen" bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte einstimmt auf das 'innere Orchester' der Lesenden. Eigentümlich schräge oder seltsam verkehrte Bilder stören den Lesefluss und bringen dem Realen"eine Art verwunschene Logik" bei, schaffen Raum für Irritationen, für Überhänge und…mehr

Produktbeschreibung
Irrläufe, wie Herta Müller sie versteht, sind Wirbel von Bildern und Begriffen, sind Drehungen, Strömungen "im Teufelskreis der Wörter" (wie es in ihrer Nobelpreisrede heißt).Sprachspiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Müller von den frühen Erzählungen der "Niederungen" bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte einstimmt auf das 'innere Orchester' der Lesenden. Eigentümlich schräge oder seltsam verkehrte Bilder stören den Lesefluss und bringen dem Realen"eine Art verwunschene Logik" bei, schaffen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als "Irrlauf im Kopf" ins Spiel gebracht hat.Der Band folgt der Spur dieses Prinzips des Irrlaufs von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Kern ihrer buchstäblich 'schönen' Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.
Autorenporträt
Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie in Paderborn, wo er auch das "Zentrum für deutschsprachige Gegenwartsliteratur" leitet. Seine Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt an der Schnittstelle von Philologie, Theater-, Kultur- und Medienwissenschaft mit den Schwerpunkten Literatur und Theater vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, der deutsch-jüdischen Literatur, dem Vormärz und der Gegenwartsliteratur mit einem besonderen Augenmerk auf den Werken von u. a. Herta Müller. Er ist Herausgeber der "Zeitschrift für deutsche Philologie" und der "Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik".
Rezensionen
"Positiv anzumerken ist abschließend auch, dass im Gegensatz zu den meisten Würdigungen des poetischen Schaffens von Herta Müller bei Eke stets auch das lyrisch-bildnerische Werk der Dichterin im Fokus der Betrachtung steht. Allzu oft wurde in der Vergangenheit, zumal von kommerziell interessierter Seite, der sich auch die Literaturkritik häufig nicht ganz entziehen kann, in erster Linie auf die Bedeutung von Müllers Romanen hingewiesen und folgerichtig auch die Müllersche Poetik eher einseitig unter diesem Aspekt untersucht. Eke belegt eindrucksvoll, dass die vermeintlich randständigen Gedichtcollagen Herta Müllers untrennbar mit ihrem poetischen Duktus und den zugrundeliegenden Schaffensprozessen verbunden sind."Marcus Neuert, Literaturkritik.de, 25.8.2025