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In der Kulturgeschichtsschreibung zur Frühen Neuzeit stellt die Ausstrahlung Italiens auf die europäischen Länder unter Rekurs auf den Modellbegriff seit Fernand Braudels "Modèle italien" eine wirkmächtige Konstante dar. Aber ist das Konzept eines "Modells", das kulturelle Überlegenheit impliziert, tatsächlich so tragfähig, wenn musikalische Rezeptionsprozesse in einem politisch, konfessionell und soziokulturell heterogenen Raum wie Mitteldeutschland in der Zeit zwischen ausgehendem Mittelalter und beginnendem Dreißigjährigen Krieg zu skizzieren sind? Auf der Grundlage eines aus Kybernetik und…mehr

Produktbeschreibung
In der Kulturgeschichtsschreibung zur Frühen Neuzeit stellt die Ausstrahlung Italiens auf die europäischen Länder unter Rekurs auf den Modellbegriff seit Fernand Braudels "Modèle italien" eine wirkmächtige Konstante dar. Aber ist das Konzept eines "Modells", das kulturelle Überlegenheit impliziert, tatsächlich so tragfähig, wenn musikalische Rezeptionsprozesse in einem politisch, konfessionell und soziokulturell heterogenen Raum wie Mitteldeutschland in der Zeit zwischen ausgehendem Mittelalter und beginnendem Dreißigjährigen Krieg zu skizzieren sind? Auf der Grundlage eines aus Kybernetik und Systemtheorie abgeleiteten und kulturwissenschaftlich nutzbar gemachten Modellbegriffs, der dem Braudel'schen Verständnis gegenübergestellt wird, fragt Chizzali nun nach dem spezifisch "Italienischen" in der mitteldeutschen Musikpflege des 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Zur Diskussion stehen hierbei Güter- und Personentransfers aus Italien, Arrangements und Neutextierungen von italienischem Repertoire, die Neukomposition von unter dem Eindruck italienischen Repertoires stehender Musik, die Auseinandersetzung mit italienischer Musiktheorie sowie schließlich die Relevanz Italiens als Studienort für Musiker mitteldeutscher Höfe.
Autorenporträt
Michael Chizzali ist Musikwissenschaftler, Pianist und Forschungsmanager. 2021 habilitierte er sich an der Universität Mainz mit einer Arbeit zu den musikalischen Beziehungen zwischen Mitteldeutschland und Italien im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert. Die diesbezüglichen Forschungen wurden von der DFG und der Fritz Thyssen Stiftung mit zwei "Eigenen Stellen" gefördert. Seine weiteren Forschungsschwerpunkte sind Intertextualität, Musikgeschichte Thüringens, Tiroler Musikgeschichte 1800-1950, Oper und Kolonialismus.