"Huckleberry Finn" wird zum Roman der Freiheit - in "James" erfindet Percival Everett den Klassiker der amerikanischen Literatur neu. Pulitzer-Preis 2025Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern. Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten. Percival Everetts "James" ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Sylvia Staude freut sich, dass Percival Everett in seinem Roman eine "Twainsche Leerstelle" füllt. Denn der Autor schreibe hier in weiten Teilen an Mark Twains "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" entlang, nehme dabei aber die Perspektive des schwarzen Sklaven James bzw. Jim ein, der Huck auf seiner Reise begleitet. Wie der afroamerikanische Schriftsteller Sklaverei und Rassismus diesmal weniger blutig behandle als etwa im vorangegangenen Rache-Roman "Die Bäume", findet Staude spannend zu lesen: So lasse er seinen Protagonisten etwa einen sprachlichen "Sklavenfilter" einziehen, sobald er mit Weißen redet - aus der hochgebildeten Sprache Jims wird dann ein Slang, um der Erwartungshaltung des weißen Gegenübers zu entsprechen. Vorzüglich werde dies von Nikolaus Stingl übersetzt, lobt Staude. Ebenfalls spannend findet sie die Passagen, in denen Jim in einer Art Traum-Delirium mit Voltaire über dessen Begriff von Freiheit philosophiert und diesen dabei sogar zu gewissen Formulierungen inspiriert. Eine "realistische" Figur sei das natürlich nicht, und oft fungiere sie auch als erhobener Zeigefinger. Aber darum gehe es auch nicht in diesem "unterhaltsamen" und höchst "sprachbewussten" Roman, so Staude, sondern um den Anbruch einer neuen Zeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es ist ein Sprachfeuerwerk und ein überaus kluges Buch. So geht Weltliteratur." Denis Scheck, WDR, 31.03.24 "Eine fesselnde Antwort auf Mark Twains Klassiker 'Huckleberry Finn'... Eine literarische Sensation." Jury Booker Prize zur Longlist-Nominierung, 30.07.24 "Witziger und dabei böser ist die amerikanische Gegenwartsliteratur lange nicht gewesen. Womöglich nicht mehr seit Mark Twain." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.24 "Eine literarische Auseinandersetzung mit dem Rassismus, wie es sie noch nicht gab." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 25.03.24 "Man kann sich vorstellen, dass diese Story alles bereithält, was ein furioser Abenteuerroman braucht: Spannung und Wendungsreichtum, Cleverness und Gefühl, mithin einen eingängigen und dadurch packenden Stil. Doch zur Brillanz des Textes trägt darüber hinaus seine analytische Intelligenz bei." Björn Hayer, Der Freitag, 21.03.24 "Mit 'James' revidiert Everett den amerikanischen Kanon auf subversive Weise und schafft dabei großartige Literatur. Sein kraftvoller Erzählfluss trägt die Tiefenschichten philosophischer Reflexion in sich, aber der Leser kann auch an der Oberfläche bleiben und sich von den überraschenden Wendungen der Geschichte mitreißen lassen." Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung, 16.03.24 "Ein meisterhaft komponierter, exzellent geschriebener, die twainsche Utopie weiterdenkender Roman... Eine grandios gebaute, satirische, anrührende, höchst unterhaltsame Abenteuergeschichte... Absolut zeitgenössisch, radikal, inspirierend." Ulrich Rüdenauer, SWR lesenswert, 17.03.24 "Eine Abenteuergeschichte, die scharfzüngig und humorvoll strukturellem Rassismus die Stirn bietet." SRF-Bestenliste April, 28.03.24 "Ein sprachliches Kunstwerk." Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 01.08.24 "Ein wunderbar unterhaltsamer, in jede Nuance sprachbewusster Roman." Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 01.06.24 "Eine rundum bereichernde Lektüre!" Das Magazin, Juni 2024
»Everett ist ein Genie, 'James' sein Meisterwerk, das alles auf den Kopf stellen wird.« Fatma Aydemir









