Mit »Jenseits« wagt sich der Autor und Filmemacher Werner Fritsch tief in die Seelenlandschaft eines Mannes, den die Unterwelt zeitlebens in Bann gezogen hat und jenseits von Gut und Böse, jenseits von Wirklichkeit und Halluzination, vielleicht schon jenseits seines eigenen Körpers befindet sich Wolfram Sexmachine Kühn, der verdächtigt wird, seine Ehefrau Cora, Mutter seines Sohnes Felix, umgebracht zu haben. Bevor ihn die Polizei stellt, wird er von jemandem, der sich hinter einer Karnevals-Hitlermaske verbirgt und ihm einen Revolver an den Kopf hält, bedroht. Wer aber ist der Mann hinter der…mehr
Mit »Jenseits« wagt sich der Autor und Filmemacher Werner Fritsch tief in die Seelenlandschaft eines Mannes, den die Unterwelt zeitlebens in Bann gezogen hat und jenseits von Gut und Böse, jenseits von Wirklichkeit und Halluzination, vielleicht schon jenseits seines eigenen Körpers befindet sich Wolfram Sexmachine Kühn, der verdächtigt wird, seine Ehefrau Cora, Mutter seines Sohnes Felix, umgebracht zu haben. Bevor ihn die Polizei stellt, wird er von jemandem, der sich hinter einer Karnevals-Hitlermaske verbirgt und ihm einen Revolver an den Kopf hält, bedroht. Wer aber ist der Mann hinter der Maske? Ist es Klostermeyer, der ehemalige Zuhälter Coras, in dessen Bett ihr toter Körper gefunden wurde? Oder einer von Klostermeyers Killern? Oder der Maler Johannes, der Cora kurz vor ihrem Tod gemalt hat? In Wolframs Kopf jedenfalls läuft wie im Zeitraffer sein Leben ab - der vielleicht 'letzte Film'. »Jenseits« ist: eine radikale Prosa, in der ein Mann in Sekunden des Entstetzens reflektiert, was ihm bleibend erinnerlich ist, und es dominieren: Bilder von Sex und Gewalt. »Jenseits« ist: eine rauhe Prosa mit einem ''metaphysischen Glutkern''.
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Autorenporträt
Fritsch, WernerWerner Fritsch wurde 1960 in Waldsassen/Oberpfalz geboren und lebt in Hendelmühle und Berlin. 1987 erscheint sein vielbeachteter Roman Cherubim. Zu seinen zahlreichen Stücken gehören Chroma, Hydra Krieg, Bach und Wondreber Totentanz oder auch die Monologe Sense, Jenseits, Nico. Sphinx aus Eis, Das Rad des Glücks oder Magma, die auf der Bühne, für den Rundfunk oder fürs Kino realisiert wurden. Außerdem veröffentlichte er Prosa wie zum Beispiel Steinbruch und Stechapfel und drehte u. a. die Filme Das sind die Gewitter in der Natur, Ich wie ein Vogel, Faust Sonnengesang. Seine Arbeiten wurden u. a. mit dem Robert-Walser-Preis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, dem Else-Lasker-Schüler-Preis ausgezeichnet. Für sein Hörspiel Enigma Emmy Göring erhielt er die Auszeichnungen Hörspiel des Jahres 2006 und den ARD-Hörspielpreis 2007. Für sein Hörgedicht Faust Sonnengesang I erhielt er den Grand Prix Marulic 2013 sowie den Grand Prix Nova.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Martin Ebel sieht in der Erzählung Mittel der Avantgarde bemüht, die aber schon etwas angegraut seien. Der Plot sei dramaturgisch so in Szene gesetzt, dass er jedem Krimi-Drehbuch zur Ehre gereichen würde. Doch für ein literarisches Werk sei alles zu wohlgefügt, "allzu gut passt hier alles zusammen". Den Rezensenten stören absehbare Erklärungen und das ordentliche Abwickeln der Geschehnisse. Zudem bemängelt er die Form des inneren Monologs, die zur Karikatur gerate. Und wenn der Autor auch mit Macht die Zutaten der modernen Prosa bemühe, sei seine Geschichte einfach zu ordentlich, um wirklich zu überraschen, so der Rezensent kritisch.