Eigentlich ist alles bestens. Jessica sieht gut aus, ist jung und intelligent, ein Muster der Generation Golf Zwei. Eigentlich sollte sie nur mit vielen one night stands experimentieren, die sie dann am nächsten Tag mit ihren Freundinnen bespricht. Doch dann erfährt sie die Politik am eigenen Leib und aus "Sex and the City" wird ein C-movie und der Neoliberalismus erotisiert auf Dauer auch nicht. Aber Jessica hat Gegenstrategien: Sie beschließt, ihren Körper zu privatisieren, und lässt die Täter nicht stillschweigend davonkommen.
Jessica Somner - 30 Jahre alt, Kulturwissenschaftlerin, Single - ist die hinreißende Heldin dieser Geschichte, die man sich zur Freundin wünscht. Ihr innerer Monolog ein irrwitzig literarisches Abenteuer von Marlene Streeruwitz.
Jessica Somner - 30 Jahre alt, Kulturwissenschaftlerin, Single - ist die hinreißende Heldin dieser Geschichte, die man sich zur Freundin wünscht. Ihr innerer Monolog ein irrwitzig literarisches Abenteuer von Marlene Streeruwitz.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Leopold Federmair bezeichnet Marlene Streeruwitz etwas abfällig als "fünfzigjährige Feministin, die zahllose Themen und Personen der österreichischen Tagespolitik durchhechelt", und lässt auch sonst kaum ein gutes Haar an ihrem Roman. Das Satzstakkato der früheren Bücher ist zwar verschwunden, nicht aber das "Gestammel und Gerede". mit dem Streeruwitz, so Federmair, die "Wirkungen trivialer Muster der Literatur... transparent zu machen beansprucht". Lesen möchte der Rezensent das allerdings nicht. Dabei sei der Text gar nicht sonderlich anstrengend, dafür aber ärgerlich mit seinen "nebulosen Figuren-Schemen" und der ungefähren Sprache, die "nullassoziativ" alles mit allem verbinde. Und hinter der Erzählerin sei immer - siehe oben - die Autorin zu hören; gemeinsam, schreibt Federmair, bilden sie ein frustriertes "Double der Denunziation" ihrer österreichischen Wirklichkeit. Und was die Technik des inneren Monologs angeht: Schnitzler und Joyce haben's vorgemacht, doch Streeruwitz, urteilt der Rezensent, "verdünnt" es "zum inneren Tratsch über Familie, Freunde, Politik".
© Perlentaucher Medien GmbH
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