Jüdischer Widerstand gegen den Holocaust fand in ganz Europa statt. In Osteuropa war er teilweise spektakulär, mit mehrwöchigen Aufständen wie im Warschauer Ghetto oder Revolten und Massenfluchten wie in den Vernichtungslagern Treblinka und Sobibor. Doch in Wissenschaft und Öffentlichkeit sprach man stattdessen über die angebliche jüdische Passivität oder sogar über Kollaboration mit den Tätern. Dieser Band zeigt die vielen Facetten jüdischen Widerstands: Er berichtet von den religiösen Grundlagen, vom Dokumentieren und Sammeln von Beweisen, über Rettungsnetzwerke und natürlich über den bewaffneten Kampf in Lagern und bei den Partisanen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Georg Beck empfiehlt den von Frank-Lothar Kroll und Stephan Lehnstaedt besorgten Tagungsband mit Beiträgen, die laut Beck den Mythos vom passiven Juden widerlegen. Wie sich verfolgte und internierte Juden widersetzten, indem sie Kassiber mit Lagerberichten versteckten, als Partisaninnen in Wäldern operierten oder "Rettungswiderstand" leisteten, erfährt Beck aus den Beiträgen von Anika Walke, Aurelia Kalisky oder von der Historikerin Mariana Hausleitner. Das ist erschütternd, macht sprachlos und bietet mehr als "normalen Wissenschaftsgang", findet Beck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch ist der vorläufig jüngste Versuch, einen hartnäckigen Mythos loszuwerden. Den Mythos, wonach sich die Juden unter der NS-Gewaltherrschaft wie Lämmer hätten zur Schlachtbank führen lassen.« Georg Beck, Andruck - Das Magazin für Politische Literatur im Deutschlandfunk