Gesellschaften brauchen griffige Formeln zur Selbstbeschreibung. Dazu gehören seit einiger Zeit »Mediengesellschaft« und »Medienkultur«. In die Kontroversen um die Begründung und Verwendung solcher Formeln mischt sich Siegfried J. Schmidts konstruktivistischer Entwurf einer Medienkulturwissenschaft ein und führt vor, welche Beobachtungs- und Beschreibungsmöglichkeiten man mit einem konstruktivistischen Ansatz gewinnt.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Friedmar Apel hat offensichtlich das ganze neue Buch von Siegfried J. Schmidt gelesen und artikuliert nun in einer ausführlichen Kritik erhebliche Verdauungsschwierigkeiten mit Schmidts Medientheorien. Klar wird immerhin, dass Schmidt offensichtlich die Medien als zentrale Produzenten von "Wirklichkeit" ansieht und dass Schmidt diesen Begriff der Wirklichkeit, wie alle Medienwissenschaftler, nur mehr als ein bloßes Konstrukt ansieht. Wirklichkeit sei heute nur das, so zitiert ihn Apel, "was wir über Mediengebrauch als Wirklichkeiten konstruieren". Apel berichtet dann derart angewidert von Schmidts Begriffsproduktion, dass man vor lauter spöttisch herbeizitierten "Text-Aktant-Kontext-Syndromen", "Differenzmanagern" und "Intersubjektivierbarkeiten" leider auch in der Kritik so gut wie gar nichts mehr versteht. Am Ende wird dann aber deutlich, dass zumindest Schmidt selbst seine Medientheorie für derart revolutionär hält, dass er ihr die Germanistik fürderhin unterordnen will. "Kaltes Grausen" sind Apels letzte Worte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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