Produktdetails
- Verlag: Bundeszentrale für politische Bildung
- ISBN-13: 9783742512338
- Artikelnr.: 76058552
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Spät erscheint diese Neuauflage des Buchs von József Debreczeni über Auschwitz, meint Rezensentin Melanie Longerich, wichtig ist sie freilich um so mehr. Debreczeni, ein Schriftsteller und Journalist aus Ungarn, kommt im Jahr 1944 in Auschwitz an, sein Buch liest sich, so Longerich, zu weiten Teilen wie eine Reportage. Der Autor schreibt die Erfahrungen seiner Mithäftlinge nieder, berichtet von den fürchterlichen Bedingungen bei der Zwangsarbeit und schildert das System der Entmenschlichung, unter anderem auch mit Blick auf die von den Nazis etablierte Lagerhierarchie, die dafür sorgte, dass die direkte Gewaltausübung von den Deutschen auf die Häftlinge selbst übertragen wurde. Die Aufmerksamkeit, die dieses Buch, das auch in Ungarn zunächst wenig Beachtung fand, heute erfährt, ist mehr als nur verdient, schließt Longerich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Kaltes Krematorium" ist eines der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Terry Albrecht WDR Westart 20250321
Ein weiterer, beeindruckender Augenzeugenbericht zum Holocaust liegt laut Rezensent Rudolf Walther nun endlich auch auf Deutsch vor. Geschrieben hat ihn der Journalist József Debreczeni, der in Budapest geboren wurde, in der Vojvodina lebte und arbeitete und dann 1941, bei der Annexion der Vojvodina durch Ungarn, von den Nazis inhaftiert und 1944 nach Auschwitz deportiert wurde. Der Autor schildere präzise die unerbittliche Organisation der KZs durch die Deutschen, die eine Art Aristokratie in den Lagern etablierten, in die auch private Firmen integriert waren, die Kapos stellten. Medizinisches Personal und Küchenbeschäftigte waren vergleichsweise privilegiert, erfährt der Kritiker, im Buch geht es außerdem unter anderem um die fürchterlichen hygienischen Bedingungen, Tauschhandel mit Zahngold und den Überlebenskampf der Insassen, der manchmal auch unter Verwandten ausgefochten wurde. Ein ungeschönter, nüchterner Bericht aus der Hölle, so das Fazit, der "ebenbürtig" neben Erinnerungsliteratur von Imre Kertész, Charlotte Delbo oder Primo Levi steht.
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