Die in bester Qualität reproduzierten Bilder dieses Buches zeigen Fritz Eschen, der bisher vor allem als Porträtist wie als Chronist des Berliner Alltags vor und nach dem Krieg bekannt war, erstmals als Reportagefotografen. So kann der Betrachter hier auch einige jener Fotos, die angesichts der ungewöhnlichen Ausdrucksstärke seiner Aufnahmen inzwischen Teil unseres historischen Bildgedächtnisses sind, in ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang entdecken und kennenlernen. Berlin war seit den Jahren um 1930, in denen Fritz Eschen seine Karriere begann, ein Zentrum kultureller wie wissenschaftlich-technischer Kreativität, eine Medienstadt im Aufbruch, in der er sich rasch seinen Platz zu schaffen wusste. Die Fotoreportage, die zu dieser Zeit als spezifische Erzählform der illustrierten Zeitungen entstand, wurde für ihn zum bevorzugten Betätigungsfeld: Diese Bildgeschichten und Text-Bild-Essays, die in Form und Gestaltung beide Medien gleichwertig behandelten, kennzeich neten eine vom Thema vorgegebene Dramaturgie, die in den von Janos Frecot kongenial erläuterten und kommentierten Fotosequenzen dieses Buchs rekonstruiert wird. Die hier ausgewählten Reportagen Eschens zeigen seine ungewöhnliche Aufgeschlossenheit und sein weitgefächertes Interesse, gerade auch für 'zeitgemäße' und zukunftsorientierte Sujets. Er ist kein Sensationsreporter, eher ein gewissenhafter Beobachter des Alltagsgeschehens. Sein Blick auf das Detail, mitunter aus ironischer Distanz kommend, bleibt immer den Menschen und dem, was sie umtreibt, zugewandt; er ist nachdrücklich-forschend, aber nicht indiskret.
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