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Dass er »zu sicher gelebt hat«, begreift Charles mit Anfang 60, kurz vor seinem Ruhestand. Als seine Frau Maude ihm eröffnet, dass ein anderer Mann fortan das Haus mit ihnen teilen soll, setzt er ihrem Traum zunächst einen eigenen entgegen: einmal im Leben durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Das Wasser - stark, anziehend, gefahrvoll - verändert Charles' Sicht auf sein Leben: auf die drei Sommer der Liebe in den Siebzigern, menschliche Leidenschaften, gescheiterte Utopien.Mit beeindruckender poetischer und psychologischer Intensität, sinnlich und humorvoll erzählt Ulrike Draesner die Geschichte…mehr

Produktbeschreibung
Dass er »zu sicher gelebt hat«, begreift Charles mit Anfang 60, kurz vor seinem Ruhestand. Als seine Frau Maude ihm eröffnet, dass ein anderer Mann fortan das Haus mit ihnen teilen soll, setzt er ihrem Traum zunächst einen eigenen entgegen: einmal im Leben durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Das Wasser - stark, anziehend, gefahrvoll - verändert Charles' Sicht auf sein Leben: auf die drei Sommer der Liebe in den Siebzigern, menschliche Leidenschaften, gescheiterte Utopien.Mit beeindruckender poetischer und psychologischer Intensität, sinnlich und humorvoll erzählt Ulrike Draesner die Geschichte einer Kanalüberquerung, die äußere wie innere Grenzen testet. Ein Aufbruch im Alter, ist das möglich? Gelten die frühen Ideale noch - oder wieder? Der Kanal ist kalt, die Strömung mächtig. Am Ende wird Charles klar, dass er nicht über seinen Schatten springen muss. Er kann ihn durchschwimmen.
Autorenporträt
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays und wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Joachim-Ringelnatz-Preis und dem Nicolas-Born-Literaturpreis; zwei ihrer insgesamt fünf Romane waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Seit 2018 unterrichtet Draesner als Professorin für literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bei mare erschienen: Mein Hiddensee (2015).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Schwimmen ist literaturfähig, und dies nicht erst seit John von Düffel. Leander durchschwamm allnächtlich den Hellespont, um Hero in die Arme zu schließen. Kühnheit am Rande der Hybris – das ließ die Götter zürnen. Die antike Sage zog Generationen von Künstlern in den Bann. 1875 rückte dann der Ärmelkanal ins Visier der Hardcore-Schwimmer. Eine Kraftprobe für Körper und Geist, der sich nun auch Ulrike Draesners Romanheld Charles stellt. Der 62-jährige Biochemiker bangt um seine Ehe und sucht Klarheit durch Verausgabung: Strebt seine Frau Maude ernsthaft eine Ménage-à-trois an, mit Silas, seinem einstigen Freund und Konkurrenten? Alte Liebeswirren kommen hoch. Und Charles taucht ab – in die eisigen Fluten der gefährlichen Schiffsautobahn. Überwacht von einem Begleitboot kämpft er gegen elementare Gewalten, Zivilisationsmüll und physische Grenzen, gegen Sehnsüchte und Lebenslügen. Ulrike Draesner erzählt von existentieller Grenzerfahrung und dem Schmerz der Desillusion. Im steten Abgleich von Meereslaunen und Körperqualen, Erinnerungen und Trugbildern setzt sie ihren Helden einer übermächtigen Drift aus, hinab in sein innerstes Dunkel, hin zu erlösenden Ufern. Ein poetisches Psychogramm, eine großartige Parabel auf die so wechselhafte Lebensreise.

© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Wiebke Porombka liest Ulrike Draesners neuen Roman als "literarisches Gegenstück" zu deren im vergangenen Jahr erschienenen Essay "Eine Frau wird älter". Denn hier wie dort verhandelt die Autorin ohne Heilsversprechen, aber mit "beglückenden Einsichten" Krisen, Zukunftsängste und Selbstfindung, erklärt die Kritikerin. Mehr noch: Wenn ihr Draesner von dem Biochemiker Charles erzählt, der kurz vor dem Ruhestand mit einer alten Lebenslüge konfrontiert wird und in Folge beschließt, allein den Ärmelkanal zu durchschwimmen, vernimmt Porombka zwar durchaus das Rauschen von Hemingways "Santiago" oder Melvilles "Ahab" im Hintergrund. Dank Draesners zarter Poesie und ihrer "feinsinnigen" Romankonstruktion bekommt das alte Thema des männlichen Eroberers des Meeres aber einen weiblichen Kontrapunkt, schließt die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein faszinierender Erkenntnistrip, höchst dramatisch, tragikomisch und überraschend.« BÜCHER magazin