Dilek und Tekin sind ein junges Paar in Istanbul. Nicht erst seit dem Juli 2016 hat sich auch für sie die Stadt verändert. Als Dilek Jahre später in ein Flugzeug steigt, weiß ihr Freund nichts davon, niemand soll wissen, dass sie, die online »Kangal« heißt, bald in Frankfurt landet. Ayla ist überrascht, als ihre Cousine Dilek sich bei ihr meldet, die gemeinsamen Sommer sind lange her. Und während sich Tekin in Istanbul auf die Suche macht, fragt sich Ayla: Wer ist Dilek heute? Sie will ihr glauben, aber ist das, was Dilek fürchtet, auch wahr?
Anna Yeliz Schentke erzählt furchtlos und aufrichtig von der Freundschaft in instabilen Zeiten. »Kangal« ist ein atemloser Roman über aktuelle Unterdrückung und über eine Generation, die auf der Suche ist: nach einer gemeinsamen Sprache, nach Sicherheit und Zugehörigkeit.
Longlist des Deutschen Buchpreises 2022
Anna Yeliz Schentke erzählt furchtlos und aufrichtig von der Freundschaft in instabilen Zeiten. »Kangal« ist ein atemloser Roman über aktuelle Unterdrückung und über eine Generation, die auf der Suche ist: nach einer gemeinsamen Sprache, nach Sicherheit und Zugehörigkeit.
Longlist des Deutschen Buchpreises 2022
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Judith von Sternburg findet in Anna Yeliz Schentkes "Kangal" viele Gründe, sich für sich selbst zu schämen, wenn sie Klischees und Stereotypen begegnet, die sie offenbar teilt. Worum gehts? Hauptprotagonisten in diesem Romandebüt sind Dilek, die im Internet für ihre politischen Erdogan-kritischen Aktivitäten den Decknamen "Kangal1210" benutzt und nach einer Reihe zerschlagener Demos Istanbul fluchtartig in Richtung Deutschland verlässt, wo sie auf besonders Erdogan-treue Anhänger stößt. Dann ist da ihr Freund Tekin, den sie nicht in ihren Fluchtplan eingeweiht hat, und ihre in Frankfurt lebende Cousine Ayla, die zum Missfallen ihrer Eltern ihren Ehemann verlassen hat, weil er sie geschlagen hat. Was sie in ihren Augen für die Deutschen zu einem Klischee macht. Das alles ist kunstvoll miteinander verwoben und Schentke hebt auch nie den Zeigefinger, versichert die betroffene Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Auf herausragende Weise gelingt es Schentke, die politische Gegenwart anhand dreier individueller und miteinander verflochtener Beziehungen zu fassen, ohne das Private gegen das Politische auszuspielen. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20230719







