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War Kant ein Rassist? Ist seine Philosophie selbst von rassistischen Vorannahmen durchzogen? Diese kontroverse Frage spaltet den philosophischen Diskurs und hat inzwischen auch eine breitere Öffentlichkeit erreicht.Andree Hahmanns Buch bietet eine differenzierte Analyse der komplexen Debatte. Es trennt klar zwischen Kants persönlichen Einstellungen und den systematischen Implikationen seiner Philosophie, betrachtet verschiedene Facetten des Rassismusbegriffs und untersucht die argumentativen und historischen Voraussetzungen der Kontroverse. Dabei werden wichtige Differenzierungen, die in der…mehr

Produktbeschreibung
War Kant ein Rassist? Ist seine Philosophie selbst von rassistischen Vorannahmen durchzogen? Diese kontroverse Frage spaltet den philosophischen Diskurs und hat inzwischen auch eine breitere Öffentlichkeit erreicht.Andree Hahmanns Buch bietet eine differenzierte Analyse der komplexen Debatte. Es trennt klar zwischen Kants persönlichen Einstellungen und den systematischen Implikationen seiner Philosophie, betrachtet verschiedene Facetten des Rassismusbegriffs und untersucht die argumentativen und historischen Voraussetzungen der Kontroverse. Dabei werden wichtige Differenzierungen, die in der Kantforschung für das Verständnis der kantischen Schriften entscheidend sind, nicht aus den Augen verloren. Denn für die Beantwortung dieser Frage ist es nicht unerheblich, welche Teile der kantischen Philosophie genau gemeint sind. Handelt es sich um vorkritische Schriften oder um zentrale Aspekte der reifen kritischen Philosophie? Sind empirische oder apriorische Elemente betroffen? Welche systematische Bedeutung haben die umstrittenen Aussagen für Kants Gesamtwerk?Der Autor versucht, diese Fragen in einer Weise zu beantworten, die auch Nicht-Kant-Expert:innen einen guten Überblick über Kants Werk und diese Debatte ermöglicht. Dabei verfolgt er einen aufklärerischen Ansatz, der die historischen Kontexte berücksichtigt und zugleich für begriffliche Klarheit sorgt. Auf diese Weise plädiert er für einen rationalen Dialog, der auf nachvollziehbaren Argumenten beruht.Das Buch richtet sich damit an alle, die diese wichtige philosophische Debatte in ihrer ganzen Tiefe verstehen wollen.
Autorenporträt
Andree Hahmann war von 2015 bis 2020 DAAD-Professor of Philosophy an der University of Pennsylvania. Seit 2021 ist er Professor im Department of Philosophy der Tsinghua-Universität, Beijing, China.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Wie verhält sich Kants universalistischer Vernunftbegriff zu den überlieferten rassistischen Sätzen des Philosophen zum Beispiel über die vermeintliche Überlegenheit der weißen Rasse? Mit dieser Frage setzt sich laut Rezensent Michael Hesse der in China lehrende Philosoph Andree Hahmann auseinander. Er unterscheidet zwischen einem kontextgebundenen und einem systematischen Vernunftbegriff. Hält man sich an den kontextuellen, kann man in der Tat Kants gesamtes philosophisches Projekt als ein von seinem eigenen Rassismus kontaminiertes begreifen, so die These. Allerdings untergrabe eine solche Position jedoch die Grundlage jedes Universalismus und übersehe zudem etwas Entscheidendes: Kant argumentiert in seinen systematischen Schriften durchaus, dass die Voraussetzungen für vernünftiges Handlung unabhängig sind von Hautfarbe oder Ähnlichem. Hahmann argumentiere differenziert, nehme in der Tendenz jedoch klar Partei für eine universalistische Lesart Kants. Für ihn sind die moralischen Prinzipien des Philosophen damit auch in der heutigen Zeit noch stichhaltig. Hesse schließt sich diesem Fazit an.

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