Kaum ein Phänomen hat die Menschheitsgeschichte der letzten Jahrhunderte so geprägt wie der Kapitalismus - wie wir leben und arbeiten, wie wir über uns und andere denken, wie wir uns politisch organisieren. Der Historiker Sven Beckert erzählt in diesem monumentalen Werk die Geschichte dieses Wirtschaftssystems über die größtmögliche Dimension von Raum und Zeit hinweg. Statt den Kapitalismus, wie lange üblich, als europäisches Exportprodukt zu betrachten, erfasst er ihn in seiner internationalen Vernetzung. Arabische Kaufleute, indische Weber und versklavte Afrikaner auf karibischen Zuckerplantagen sind in seiner Darstellung ebenso zentral wie Amsterdamer Finanziers oder Stahlindustrielle im Saarland.
Beckert hat eine Globalgeschichte des Kapitalismus für das 21. Jahrhundert vorgelegt, sein Interesse gilt neben dem enormen Wachstum, den die kapitalistische Revolution ermöglicht hat, auch den Schattenseiten unseres Wirtschaftssystems: Imperialismus und Kolonialismus, globale Ungleichheit und Ausbeutung, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen im Zeitalter der Klimakrise. Doch bilanziert Sven Beckert nicht lediglich die Soll- und Habenrechnungen des Kapitalismus, sondern entwirft ein Gesamtbild seiner Geschichte, das uns auch erlaubt, unsere Zukunft neu zu denken.
Beckert hat eine Globalgeschichte des Kapitalismus für das 21. Jahrhundert vorgelegt, sein Interesse gilt neben dem enormen Wachstum, den die kapitalistische Revolution ermöglicht hat, auch den Schattenseiten unseres Wirtschaftssystems: Imperialismus und Kolonialismus, globale Ungleichheit und Ausbeutung, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen im Zeitalter der Klimakrise. Doch bilanziert Sven Beckert nicht lediglich die Soll- und Habenrechnungen des Kapitalismus, sondern entwirft ein Gesamtbild seiner Geschichte, das uns auch erlaubt, unsere Zukunft neu zu denken.
Meisterhaft in Umfang und Ambition ist Sven Beckerts Buch eine schillernde globale Geschichte der Kräfte, die unsere Welt geprägt haben - und weiterhin prägen. Eine wahre Tour de Force. Peter Frankopan 20250926
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Lutz Raphael sieht Sven Beckerts globale Geschichte des Kapitalismus kritisch. Dass der Autor sich nicht mit der aktuellen Forschung zum Thema befasst, stellt er gleich zu Beginn fest. Gut gefällt ihm dagegen, dass Beckert sich nicht auf eine Abrechnung mit dem Kapitalismus beschränkt, sondern die ganze Wachstumsdynamik des Systems nachvollzieht, inklusive Sklaverei, staatlicher Macht und Kriegen, die für Beckert Bedingungen der Kapitalvermehrung darstellen, wie Raphael erkennt. Anschaulich findet der Rezensent die Darstellung "lokaler Erscheinungsformen des Kapitalismus" bei Beckert. Wenn der Autor sich im zweiten Teil des Buches dem Industriekapitalismus widmet und die Gegenbewegungen der Arbeiterklasse nicht auslässt, wartet Raphael schon auf mögliche Zukunftsideen. Doch die liefert der Autor nicht, auch wenn er das Ende des Kapitalismus prophezeit. Hier hätte sich Raphael einen stärkeren Fokus auf die Logik und die Grenzen des Kapitalismus gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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