Karl Kraus (1874-1936) war nicht nur ein unbezwingbarer Satiriker und Polemiker, sondern auch ein beharrlicher Kämpfer ums Recht. Die Rechtsakten der Kanzlei Oskar Samek dokumentieren von 1922 bis 1938 diesen Kampf gegen Zeitungen, Verlage und Schriftsteller, der selbst nach Kraus' Tod fortbestand. Erstmals setzen sich in diesem Band verschiedene Literatur- und Kulturwissenschaftler:innen mit den Akten auseinander - aus biographischer, literaturwissenschaftlicher und politischer Perspektive. Dabei werden sowohl Forschungslücken geschlossen als auch neue Fragestellungen zum Leben und Werk Kraus' ermöglicht.Der Sammelband bildet außerdem erstmals Kraus' handschriftlich verfasstes Testament in Farbe ab.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Helmut Mayer liest den von Isabel Langkabel und Laura Untner herausgegebenen Band zusammen mit der digitalen Edition der Akten zu Prozessen, die Karl Kraus seinerzeit anstrengte, etwa gegen die Berichterstattung über ihn. Der Band zeichnet zwei Prozesse nach und zeigt die Vorwürfe gegen Kraus und seine Verteidigung, so Mayer. Sichtbar wird die Komplexität der Prozesse ebenso wie Kraus' Vehemenz bei seiner Darstellung seines jeweiligen Standpunktes und sowie seine Entzweiung mit der Sozialdemokratie, findet Mayer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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