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Eine grundlegende Untersuchung zur Entstehung der Wissenssoziologie Karl Mannheims.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf sich die moderne Gesellschaft eine Form der Selbstbeschreibung, die bis heute aktuell ist: die Wissenssoziologie. Sie ist ein Produkt der Debatten um die Krise des Historismus, in der die Geschichtskultur des 19. Jahrhunderts an Überzeugungskraft verlor und perspektivisches Wissen zum Signum der Zeit wurde.Reinhard Laubes Untersuchung demonstriert am Werk des ungarisch-deutschen Soziologen Karl Mannheim (1893-1947) exemplarisch, wie ein Klassiker der Soziologie zum…mehr

Produktbeschreibung
Eine grundlegende Untersuchung zur Entstehung der Wissenssoziologie Karl Mannheims.


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf sich die moderne Gesellschaft eine Form der Selbstbeschreibung, die bis heute aktuell ist: die Wissenssoziologie. Sie ist ein Produkt der Debatten um die Krise des Historismus, in der die Geschichtskultur des 19. Jahrhunderts an Überzeugungskraft verlor und perspektivisches Wissen zum Signum der Zeit wurde.Reinhard Laubes Untersuchung demonstriert am Werk des ungarisch-deutschen Soziologen Karl Mannheim (1893-1947) exemplarisch, wie ein Klassiker der Soziologie zum Produzenten einer klassischen Problembeschreibung - nämlich der Wissenssoziologie - wird, indem er konsequent das, was bisher als unproblematisch galt, von neuem zum Problem werden lässt. Diese Beobachtungsstrategie wird erst mit dem Leitbegriff Historismus und dann als Wissenssoziologie gefasst. Laube zeigt den intellektuellen Rahmen dieser Verschiebung, indem er den österreichisch-ungarischen Erfahrungsraum Mannheims und seine Beteiligung an den Gesprächen, Debatten und Schulungendes legendären Budapester Sonntagskreises um Georg Lukács und Béla Balázs bis 1919 ebenso ausleuchtet wie seine folgende Beteiligung am Intellektuellendiskurs der Weimarer Republik.Ein Anhang mit erstmals übersetzten Texten Mannheims eröffnet darüber hinaus den Zugang zum ungarischen Hintergrund des Begründers der Wissenssoziologie.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Dr. Reinhard Laube ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld. Promotion 2002 an der Universität Göttingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Viel Kluges hat Kurt Flasch in diesem Buch über Karl Mannheims Wissenssoziologie gefunden, auch wenn er es niemanden zur Einführung in dieses Thema empfehlen würde. Es ist halt eine Dissertation, seufzt Flasch. Solch klare, prägnante Sätze wie bei Mannheim selbst seien hier schwerlich zu finden. Aber wenn man sich erst einmal eingearbeitet hat, versichert der Rezensent, werde man von Reinhard Laubes Arbeit reich entschädigt. Denn Laube zeichnet darin Mannheims Denken von seinen ungarischen Anfängen bis zu den Historismusdiskussionen der Gegenwart "aufs Gelehrteste" nach. Positiv rechnet Flasch dem Autor auch an, viel bisher unbekanntes Material zu verwenden und das Historismusproblem überaus informativ zu behandeln. Am interessantesten erscheint ihm schließlich der dritte Teil des Buches, in dem Laube Texte von Mannheim ediert und kommentiert: "Hier sind Entdeckungen zu machen", freut sich Flasch: "Karl Mannheim als philosophischer Kopf und eleganter Schriftsteller."

© Perlentaucher Medien GmbH