Vor dem Hintergrund der widersprüchlichen Positionen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie in der Bundesrepublik untersucht die Autorin, wie Naturwissenschaftler und andere Experten der Kerntechnik ihre Arbeit in Parlament bzw. Öffentlichkeit legitimieren. Ziel des Buches ist es, die biographischen Handlungsstrategien von Experten zu rekonstruieren, die sie im Angesicht der möglichen militärischen Nutzung ihrer Arbeit entwickelt haben. Zu diesem Zweck wurden biographisch-narrative Interviews geführt und hermeneutisch ausgewertet. Das Sample umfasst Geburtsjahrgänge zwischen 1919 und 1954, so…mehr
Vor dem Hintergrund der widersprüchlichen Positionen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie in der Bundesrepublik untersucht die Autorin, wie Naturwissenschaftler und andere Experten der Kerntechnik ihre Arbeit in Parlament bzw. Öffentlichkeit legitimieren. Ziel des Buches ist es, die biographischen Handlungsstrategien von Experten zu rekonstruieren, die sie im Angesicht der möglichen militärischen Nutzung ihrer Arbeit entwickelt haben. Zu diesem Zweck wurden biographisch-narrative Interviews geführt und hermeneutisch ausgewertet. Das Sample umfasst Geburtsjahrgänge zwischen 1919 und 1954, so dass ermittelt wird, ob die Deutungen ihrer Erlebnisse während des Nationalsozialismus (der Experten selbst oder die ihrer Eltern) relevant für ihre gegenwärtige naturwissenschaftliche Tätigkeit in der Kernenergie sind. Diese Perspektive wird durch die Analyse von Bundestagsreden zwischen 1955 und 1976 ergänzt. Mit ihrer Studie charakterisiert die Autorin den Argumentationswandel in der Debatte um die friedliche bzw. militärische Nutzung im Rahmen des parlamentarischen und öffentlichen Diskurses.
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Autorenporträt
Ulrike Kissmann hat in Paris, Berlin und Edinburgh studiert. 2001 promovierte sie am Fachbereich Sozialwesen der Universität Kassel. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Soziologie, Schwerpunkt Arbeit, Beruf, Organisation, an der Universität Duisburg beschäftigt. Seit 2002 ist sie nun wieder in Berlin ansässig. Dort arbeitete sie zunächst als Wissenschaftliche Assistentin des Dekans der Fakultät III für Prozesswissenschaften an der Technischen Universität. Von 2004 bis 2006 erhielt Kissmann ein Stipendium des Berliner Programms zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung (in dessen Rahmen das Projekt 'Klassifizierungen in der Mensch-Maschine-Interaktion: Anthropomorphisierung und Vergeschlechtlichung von Informationssystemen im Krankenhaus'). Seit 2006 ist sie Nachwuchsgruppenleiterin des DFG-Projekts 'Zum Wandel von Arbeit durch computerisiertes Wissen im Operationssaal aus der Geschlechterperspektive' am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität. Veröffentlichungen u.a.: Kissmann, Ulrike Tikvah & Goodwin, Charles (Hrsg.): Video Interaction Analysis. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, erscheint 2008. Kissmann, Ulrike Tikvah: Normalizing Moral Dilemmas: The Construction of True and False Experts in German Nuclear Technology. Science as Culture, Vol. 16, No. 2, June 2007, pp. 187-205. Kissmann, Ulrike Tikvah. Medical Forms in Action: Dealing with Breaks in Routine During Doctor-Patient Consultations. Submitted to: Science, Technology & Innovation Studies (http://www.sti-studies.de), 2007.
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