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Sommer 1901 am Starnberger See. Lovis Corinth porträtiert Eduard Graf von Keyserling, Schriftsteller und Dandy aus baltischem Adel, den seine geheimnisumwitterte Vergangenheit einholt, als unvermutet eine durchreisende Sängerin erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn vor mehr als zwanzig Jahren in den Skandal verwickelte, der ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur persona non grata werden ließ? Geistreich, einfühlsam, voller Witz und Verve spürt Klaus Modick den emotionalen und gesellschaftlichen Widersprüchen der Jahrhundertwende nach und erzählt davon, wie…mehr

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Produktbeschreibung
Sommer 1901 am Starnberger See. Lovis Corinth porträtiert Eduard Graf von Keyserling, Schriftsteller und Dandy aus baltischem Adel, den seine geheimnisumwitterte Vergangenheit einholt, als unvermutet eine durchreisende Sängerin erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn vor mehr als zwanzig Jahren in den Skandal verwickelte, der ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur persona non grata werden ließ? Geistreich, einfühlsam, voller Witz und Verve spürt Klaus Modick den emotionalen und gesellschaftlichen Widersprüchen der Jahrhundertwende nach und erzählt davon, wie ein Außenseiter zu jenem brillanten Schriftsteller wurde, der den Zerfall der eigenen Klasse mit Melancholie und scharfsinniger Ironie beschrieb.

Autorenporträt
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach diversen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettina-von-Arnim-Preis, dem Rheingau Literatur Preis und zuletzt dem Hannelore-Greve-Preis. Zudem war er Stipendiat der Villa Massimo sowie der Villa Aurora. Zu seinen erfolgreichsten Romanen zählen 'Der kretische Gast' (2003), 'Sunset' (2011), 'Konzert ohne Dichter' (2015) und 'Keyserlings Geheimnis' (2018).  Zuletzt erschien 'Leonard Cohen' (2020) und der Roman 'Fahrtwind' (2021) sowie (mit Bernd Eilert) 'Nachlese. Hundert Bücher - Ein Jahrhundert' (2024).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein schöner Mann ist er wahrlich nicht, dieser Graf Keyserling aus dem Baltikum, der das herrschaftliche Gut der Familie schon lange verlassen hat und nun, in seinen mittleren Jahren, kränkelnd und schwächelnd in München eine zweite Heimat gefunden hat. In Schwabing hat sich ein illustres Völkchen angesiedelt, zum Kreis der Bohème zählen u.?a. Frank Wedekind, Franziska zu Reventlow und Max Halbe sowie Lovis Corinth samt Entourage. Klaus Modick, der einen großen Erfolg mit seinem hinreißenden Roman über die Künstlerszene Worpswede mit dem  Schriftsteller Rilke im Mittelpunkt verbuchen konnte, befasst sich nun auf ähnliche Weise mit Eduard von Keyserling. Er platziert ihn in ein Sommeridyll am Starnberger See, wo ihn der Maler Lovis Corinth ohne jede Beschönigung porträtiert und wie nebenbei nach besonderen Ereignissen in dessen Leben befragt. Gemunkelt wird so einiges über dunkle Flecken auf der weißen Weste des Hochwohlgeborenen. Und so setzt Modick, in bester Schreiblaune, ein farbiges Mosaik über die geheimnisvollen und verschlungenen Lebenswege Keyserlings zusammen - und fördert dabei manches zutage: Eskapaden und Erfahrungen, Liebe, Leid und Leidenschaft, Heiteres und Hässliches. Ein vergnügliches, amüsantes Buch, das mit Niveau zu unterhalten weiß.

© BÜCHERmagazin, Jeanette Stickler
»Klaus Modick legt mit Keyserlings Geheimnis einen Künstlerroman vor. NDRkultur 20180423

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In seinem neuen Roman ist Klaus Modick in Höchstform, schwärmt Rezensentin Franziska Augstein und attestiert ihm die gleiche Sprachsensibilität wie seinem Sujet, dem impressionistischen Jahrhundertwende-Autor Eduard von Keyserling. Begleitet von "bummelnden" Hummeln taucht die Kritikerin hier in eine untergegangene Welt, streift mit Keyerling durch Wien und München, amüsiert sich prächtig über die von Modick ersonnenen Kneipendiskussionen zwischen Keyserling, Wedekind oder Corinth und versteht nach der Lektüre, weshalb sich der von Elend und Syphilis gezeichnete Autor, der sein Schicksal doch mit Humor und "philosophischer Abgeklärtheit" annahm, von Corinth porträtieren ließ.

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