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In einem Karpatenstädtchen wird in den Ruinen einer römischen Festung ein Massengrab entdeckt. Alles scheint auf ein Verbrechen aus kommunistischer Zeit hinzudeuten. Da die Bevölkerung den Ermittlungen der zuständigen Militärstaatsanwälte nicht traut, werden argentinische Experten nach Rumänien geholt, die mit der Suche und Identifizierung der "Verschwundenen", den Opfern der Junta, befaßt waren.Die Suche nach der Wahrheit, die nur zersplittert, perspektivisch, als Wahrheit einzelner Menschen zu haben ist, bestimmt auch die Dramaturgie des Romans. Im Zentrum steht der Archäologe Petrus, der…mehr

Produktbeschreibung
In einem Karpatenstädtchen wird in den Ruinen einer römischen Festung ein Massengrab entdeckt. Alles scheint auf ein Verbrechen aus kommunistischer Zeit hinzudeuten. Da die Bevölkerung den Ermittlungen der zuständigen Militärstaatsanwälte nicht traut, werden argentinische Experten nach Rumänien geholt, die mit der Suche und Identifizierung der "Verschwundenen", den Opfern der Junta, befaßt waren.Die Suche nach der Wahrheit, die nur zersplittert, perspektivisch, als Wahrheit einzelner Menschen zu haben ist, bestimmt auch die Dramaturgie des Romans. Im Zentrum steht der Archäologe Petrus, der sich der allgemeinen Hysterie entzieht und eigene Forschungen anstellt. Morgens sitzt er in der Gemeindebibliothek, die Nachmittage verbringt er bei Tante Paulina, die ihm aus dem Kaffeesatz liest, bei Lady Embury, der Witwe eines britischen Erdölingenieurs, oder bei Dumitru M., einem früheren Unternehmer, der nach dem Krieg enteignet wurde. Die abenteuerlichen und wundersamen Lebensgeschichten, auf die Petrus stößt und die Filip Florian mit großer Sprach- und Imaginationskraft erzählt, lassen Epochen des 20. Jahrhunderts in Europa und Lateinamerika wiederauferstehen. Sein Roman schildert eine von Diktaturen malträtierte Welt, die sich nach Gerechtigkeit sehnt.
Autorenporträt
Florian, FilipFilip Florian wurde 1968 in Bukarest geboren. Nach dem Studium der Geologie und Geophysik arbeitete er als Journalist für die Zeitschrift Cuvintul, anschließend für Radio Freies Europa und die Deutsche Welle. Er lebt in Bukarest. Sein vielfach ausgezeichneter Roman Kleine Finger wird zur Zeit in mehrere Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Uwe Stolzmann hat die erzählerische Souveränität dieses Debütromans, den der 1968 geborene rumänische Autor Filip Florian vorgelegt hat, ziemlich imponiert, wie er in seiner wohlwollenden Kritik deutlich macht. Bei Ausgrabungen in einer Kurstadt in den Karpaten wird ein Massengrab entdeckt, das man für eine mörderische Hinterlassenschaft des Ceausescu-Regimes hält; Bukarest fordert Hilfe für die Aufklärung aus Argentinien an, wo man Erfahrungen mit Staatsterror hat, die argentinischen Anthropologen allerdings finden heraus, dass es sich bei den Toten um bei einer Pestepidemie vor 200 Jahren Umgekommene handelt. Soweit die "bizarre und beklemmende" Handlung des schmalen Romans, der laut Rezensent nach den Bauprinzipien einer klassischen Novelle funktioniert. Stolzmann findet es beeindruckend, wie Florian dieses zwischen Groteske und Grauen changierende Spiel mit dem Thema "verdrängte Schuld" und "allgemeines Misstrauen", die in Hysterie eines ganzen Ortes mündet, inszeniert, auch wenn er leise anmerkt, dass der Text mitunter "arg ambitioniert" daherkommt.

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