Wer in den 70er Jahren für "Autonomie" eintrat, wollte nicht länger durch Vorgesetzte bevormundet werden. Heute fordern neoliberale Manager ihrerseits Autonomie und selbstbestimmtes Arbeiten von ihren Untergebenen ein. War die Alternativbewegung ein Wegbereiter des Neoliberalismus?
In diesem Text geht der Autor den Zusammenhängen nach.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Keine wirklich neuen Erkenntnisse findet Christiane Müller-Lobeck in Arndt Neumanns Band "Kleine geile Firmen". Gleichwohl scheint ihr seine Antwort auf die Frage, "wer uns den Trend zum ultraflexibel agierenden Einzelheinz eingebrockt hat", recht erhellend. Der Autor führe vor Augen, dass die Wurzeln von Konzepten wie "Autonomie" und "Individualität", die heute in vielen Management-Handbüchern zur Arbeitsorganisation herumgeistern, in den Betriebsgründungen der alternativen Bewegung in den späten 70er-Jahren zu suchen sind. Neben Neumanns Analyse der Verbindung zwischen dem Bedürfnis nach Autonomie und unternehmerischem Denken in diesen Jahren hebt Müller-Lobeck seine mit "altväterlicher Abgeklärtheit" vorgetragene Liste der Verfehlungen der Gründer alternativer Betriebe sowie die Auseinandersetzung mit dem Trendbüro-Gründer Matthias Horx hervor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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