Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele - die kleinen Grausamkeiten - immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Maria Wiesner ist hellauf begeistert von Liz Nugents Roman, den sie durchaus als Krimi versteht. Was Nugent da zaubert scheint Wiesner nicht nur mit allen Wassern des Whodunit gewaschen, sondern auch mit denen der englischsprachigen Erzählmoderne von Faulkner bis Joyce. Dass Wiesner lange Zeit nicht mal weiß, wer von den drei Brüdern im Text nun im Sarg liegt, wer als Mörder infrage kommt und welche Rolle die Mutter eigentlich in dieser dysfunktionalen Familie spielt, gehört für die Rezensentin ebenso zu den reizvollen Aspekten des Romans wie die munteren Zeitsprünge, Perspektivwechsel, Gedankenströme und die sich ungebremst ansammelnden Details und Handlungsmotive der Figuren. Herrlich, findet Wiesner.
© Perlentaucher Medien GmbH
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