Befragungen von Schulkindern haben ergeben, dass etwa 13% viel Zeit allein verbringen. Was steckt dahinter? Sind es Modernisierungsmerkmale wie Kindermangel, Verlust der Nachbarschaftsclique, Verinselung? Die Fallstudien in diesem Band gehen diesen Fragen nach und zeigen, dass solche strukturellen Merkmale in der Kinderwelt allein nur geringe Erklärungskraft für Alleinsein haben. Alleinsein ist ein multifaktorielles Phänomen, das sowohl in traditionellen wie in modernen, individualisierten Lebensformen befördert werden kann. Es resultiert aus einem Zusammenspiel von Eigenschaften des Kindes, Be- und Erziehungserfahrungen in der Familie, Umweltgegebenheiten und Reaktionen der sozialen Umwelt. Das Kind als Akteur und Produzent seiner Entwicklungs- und Lebenswelt spielt in diesem Zusammenspiel durchaus eine prominente Rolle. Um Alleinsein zu verstehen, wird sowohl theoretisch wie auch methodisch ein multiperspektivischer, interdisziplinärer Ansatz gewählt. Ansätze der Temperaments- un d Bindungsforschung, klassischer und moderner Kindheitsdisziplinen werden zusammengeführt zu einer Position, in der aus der Perspektive der Kinder argumentiert wird. Nach dem triangulierenden Prinzip werden verschiedene qualitative mit quantitativen Methoden verknüpft und ergänzt durch eine Erhebung demographischer und sozialräumlicher Daten.
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