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Wie die Linke auf die Klimakrise politisch reagieren soll und welche theoretische Analyse dafür notwendig ist, ist heftig umstritten. In der Klimabewegung rufen viele dazu auf, sich an den einschlägigen Experten zu orientieren. Andere wiederum sehen in ökologischen Fragen eher ein ideologisches Steckenpferd privilegierter Mittelschichten. Dieses Buch macht sich auf die Suche nach Verbindungen zwischen «grünen» und «roten» Perspektiven. Es macht deutlich, dass die rücksichtslose Vernutzung der Natur im Kapitalismus ihr Gegenstück in der rücksichtslosen Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft…mehr

Produktbeschreibung
Wie die Linke auf die Klimakrise politisch reagieren soll und welche theoretische Analyse dafür notwendig ist, ist heftig umstritten. In der Klimabewegung rufen viele dazu auf, sich an den einschlägigen Experten zu orientieren. Andere wiederum sehen in ökologischen Fragen eher ein ideologisches Steckenpferd privilegierter Mittelschichten. Dieses Buch macht sich auf die Suche nach Verbindungen zwischen «grünen» und «roten» Perspektiven. Es macht deutlich, dass die rücksichtslose Vernutzung der Natur im Kapitalismus ihr Gegenstück in der rücksichtslosen Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft hat. Dabei greift es auf neuere, ökologische Interpretationen des Werks von Karl Marx zurück. Anstatt die alarmierenden Diagnosen der Klimawissenschaft ideologiekritisch zu «entlarven», wollen die Autor_innen die theoretische Einsicht in die gesellschaftlichen Triebkräfte des Klimawandels stärken. Der zerstörerische Umgang mit der Umwelt entspringt nicht dem Wesen des Menschen schlechthin, sondern ökonomischen Gesetzmäßigkeiten. Untersucht werden auch verschiedene politische Antworten auf die Klimakrise. Etwa das Projekt eines Grünen Kapitalismus mit seinen strukturellen Grenzen und Dilemmata. In Anlehnung an aktivistische Debatten setzen sich die Autor_innen sich auch kritisch mit den sozialökologischen Strategien eines Green New Deal und der Postwachstumsgesellschaft auseinander, denen sie ein Plädoyer für einen demokratischen Ökosozialismus entgegenstellen. Abschließend skizzieren sie Umrisse einer nachhaltigen, sozialistischen Produktionsweise und untersuchen die Schwierigkeiten beim Aufbau einer ökologischen Klassenbewegung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Gerade auch Klimaaktivisten der neuen Generation legt Rezensent Johannes Greß dieses Buch ans Herz. Und das, obwohl der von Katja Wagner, Maria Neuhauss und Maximilian Hauer verfasste Band sich ein weiteres Mal Marx bemüht, um, wie Greß es beschreibt, neuen Schwung in die linke Diskussion um die Klimakrise zu bringen. Konkret orientieren sich die Autoren am späten Marx und dessen "Stoffwechsel"-Konzept, das die Abhängigkeit des Menschen von seiner natürlichen Umwelt unter die Lupe nimmt. In die Gegenwart übertragen heißt das, fasst Greß die Erkenntnisse der Autoren zusammen, dass Antworten auf die Klimakrise, die, wie etwa Emissionshandel, kapitalistische Strukturen intakt lassen, nicht weiterführen, stattdessen ist Sozialismus angesagt, und der muss von der Arbeiterklasse herbeigeführt werden. Letzteres ist doch etwas arg simpel gedacht, findet der Rezensent, aber auch wenn wenig bahnbrechend Neues zu finden ist in diesem Buch, lohnt sich dessen Lektüre dennoch, nicht zuletzt weil die Autoren auch die Praxis der gegenwärtigen Klimabewegung um Thunberg und Co kritisch befragen.

© Perlentaucher Medien GmbH