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Über Verlässlichkeit in zerrissenen Zeiten
Anselm Kiefer und Alexander Kluge verbindet eine langjährige Freundschaft - und ein ästhetisches und analytisches Interesse an der zutiefst menschlichen Möglichkeit von Verlässlichkeit. Aber was genau ist das: Verlässlichkeit? Und wie hängt sie zusammen mit den vier Währungen - Macht, Liebe, Wahrheit, Geld -, die unsere Lebenszeit regieren? Was aber ist überhaupt Zeit? Und wie sind unsere Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ineinander vermittelt? »Unter verschiedenen Umständen getreu zu bleiben« - das kann nach Hölderlins Satz als Orientierung…mehr

Produktbeschreibung
Über Verlässlichkeit in zerrissenen Zeiten

Anselm Kiefer und Alexander Kluge verbindet eine langjährige Freundschaft - und ein ästhetisches und analytisches Interesse an der zutiefst menschlichen Möglichkeit von Verlässlichkeit. Aber was genau ist das: Verlässlichkeit? Und wie hängt sie zusammen mit den vier Währungen - Macht, Liebe, Wahrheit, Geld -, die unsere Lebenszeit regieren? Was aber ist überhaupt Zeit? Und wie sind unsere Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ineinander vermittelt?
»Unter verschiedenen Umständen getreu zu bleiben« - das kann nach Hölderlins Satz als Orientierung unseres Handelns gelten. Für Kluge und Kiefer liegt darin aber auch ein künstlerischer Auftrag, das existenziell und historisch Verstockte flüssig zu halten, die Toten nicht tot sein zu lassen und die noch Ungeborenen unter uns willkommen zu heißen.

Alexander Kluge und Anselm Kiefer lassen Bilder und Texte ineinander oszillieren - sie betreiben historische Tiefenbohrungen und hochaktuelle Gegenwartsdiagnostik. Und schärfen damit unsere poetische Aufmerksamkeit für das, was unsere vielgestaltigen Zeitläufte immer wieder zusammenhält.
Autorenporträt
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor, Filme- und Ausstellungsmacher; aber: 'Mein Hauptwerk sind meine Bücher.' Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Theodor-W.-Adorno-Preis, Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf und 2019 den Klopstock-Preis der Stadt Halberstadt. 'Ich bin und bleibe in erster Linie ein Buchautor, auch wenn ich Filme hergestellt habe oder Fernsehmagazine. Das liegt daran, daß Bücher Geduld haben und warten können, da das Wort die einzige Aufbewahrungsform menschlicher Erfahrung darstellt, die von der Zeit unabhängig ist und nicht in den Lebensläufen einzelner Menschen eingekerkert bleibt. Die Bücher sind ein großzügiges Medium und ich trauere noch heute, wenn ich daran denke, daß die Bibliothek in Alexandria verbrannte. Ich fühle in mir eine spontane Lust, die Bücher neu zu schreiben, die damals untergingen.' Alexander Kluge (Dankesrede zum Heinrich-Böll-Preis, 1993)
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Arno Widmann versucht angesichts von Alexander Kluges neuem Buch notgedrungen, den "Muskel der Reflexion" zu trainieren, eher auf den Ausführungen zu "surfen" als an jedem Wort hängen zu bleiben, bleibt dann aber doch eher verwirrt zurück. Denn er kommt, scheint er etwas trotzig zu gestehen, wie oft bei Kluge, einfach "nicht mit" bei dessen unendlich schlauen Assoziationssprüngen und Variationen des Titelthemas, das dem Kritiker schon an sich ein kleines Rätsel ist, und ehe man sich versieht ist man schon bei Kant, der Guillotine oder Ovid, resümiert Widmann ratlos. Es geht dann immerhin auch um konkrete Dinge wie das verschiedene Material, mit dem Kluge und der Maler Arnold Kiefer arbeiten; um die Größendimensionen von Kiefers riesigen Gemälden voller Nägel und auch Zitate, womit eine Brücke zu Kluges schreibender Tätigkeit geschlagen wäre, so Widmann. Auch dem Spiel mit im Buch abgedruckten QR-Codes, die die Leserschaft zu kleinen Filmen weiterleiten, scheint der Kritiker etwas abgewinnen zu können in diesem "wunderbar handlichen" Suhrkamp-Band. Aber trotzdem zeigt sich Widmann etwas frustriert von der Kluge'schen Form, aus der zwar unbestreitbar viel Intelligenz und Wissen spricht, aber leider auch eine "Lust am Kräftemessen", die den Kritiker "ein wenig nervt".

© Perlentaucher Medien GmbH
»... Kluge und Kiefer wirbeln das Denken gehörig durcheinander. Das ist produktiv, weil sie vorführen, was es heißt, in unübersichtlichen Situationen - und welche wären das nicht! - 'nicht irre zu werden' und dass der Geist zwar 'Präzision kennt', dass er aber 'zugleich sich im Ungefähren zu orientieren weiß'.« Jörg Magenau taz.de 20250107