56,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Mitte der 1970er Jahre geriet die Kernenergie in der Bundesrepublik vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Widerstände in eine tiefgreifende Krise. Die Träger der kerntechnischen Infrastruktur, insbesondere Energiewirtschaft und Herstellerindustrie, reagierten zunächst zögerlich, ab Anfang der 1980er Jahre jedoch zunehmend entschieden auf den Verlust der nuklearen Zukunft. In ihrem Versuch, der Kernenergie neue Perspektiven zu eröffnen, bauten sie die atomare Stromerzeugung zu einem umfassenden Sicherheitsversprechen für eine Gesellschaft auf, die sich in den Dekaden nach dem Ende…mehr

Produktbeschreibung
Mitte der 1970er Jahre geriet die Kernenergie in der Bundesrepublik vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Widerstände in eine tiefgreifende Krise. Die Träger der kerntechnischen Infrastruktur, insbesondere Energiewirtschaft und Herstellerindustrie, reagierten zunächst zögerlich, ab Anfang der 1980er Jahre jedoch zunehmend entschieden auf den Verlust der nuklearen Zukunft. In ihrem Versuch, der Kernenergie neue Perspektiven zu eröffnen, bauten sie die atomare Stromerzeugung zu einem umfassenden Sicherheitsversprechen für eine Gesellschaft auf, die sich in den Dekaden nach dem Ende des Nachkriegsbooms mit einer Vielzahl ökonomischer und ökologischer Krisenphänomene konfrontiert sah. Zugleich arbeiteten die Akteure der Nuklearwirtschaft daran, die mit der Kernenergie verbundenen Risiken durch eine vertrauensbildende Kommunikationsstrategie zu entkräften und so gesellschaftliche Ängste einzudämmen.

Sascha Brünig zeigt, dass die Maßnahmen den Abstieg der Atomindustrie nicht aufhalten konnten. Und doch trug die Öffentlichkeitsarbeit durch die Herausbildung ökonomischer und ökologischer Effizienzversprechen dazu bei, energie- und umweltpolitische Diskurse nachhaltig zu beeinflussen.
Autorenporträt
Sascha Brünig ist seit April 2022 als Referent bei der Prorektorin Forschung der Technischen Universität Dresden beschäftigt. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Marburg-Gießener Sonderforschungsbereich/Transregio 138 "Dynamiken der Sicherheit". Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kulturgeschichte der Technik, der Sicherheitsgeschichte sowie der Wissensgeschichte.