Wie lässt sich die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke zuverlässiger erschließen als durch einen Blick in unvollständige Wörterbücher oder gar allein durch Befragung der eigenen, oft fehlerhaften Sprachintuition? Diese Frage beschäftigt nicht nur Sprach- und Rechtswissenschaftler, sondern auch Behörden und Gerichte, wenn sie Gesetze anwenden sollen. Korpuslinguistische Methoden, wie sie in der Sprachwissenschaft seit einigen Jahrzehnten entwickelt werden, versprechen eine empirisch-induktive und wissenschaftlich replizierbare Sprachgebrauchsermittlung für die Rechtspraxis. Der vorliegende Band…mehr
Wie lässt sich die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke zuverlässiger erschließen als durch einen Blick in unvollständige Wörterbücher oder gar allein durch Befragung der eigenen, oft fehlerhaften Sprachintuition? Diese Frage beschäftigt nicht nur Sprach- und Rechtswissenschaftler, sondern auch Behörden und Gerichte, wenn sie Gesetze anwenden sollen. Korpuslinguistische Methoden, wie sie in der Sprachwissenschaft seit einigen Jahrzehnten entwickelt werden, versprechen eine empirisch-induktive und wissenschaftlich replizierbare Sprachgebrauchsermittlung für die Rechtspraxis. Der vorliegende Band dokumentiert die historische Entwicklung auf diesem Feld sowohl in den USA als auch in Deutschland, diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen eines korpuslinguistischen Werkzeugkastens im Recht und stellt illustrative Fallstudien zu Sprachgebrauchsfragen der jüngeren Rechtsprechung zusammen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Sprache und Medialität des Rechts - Language and Media of Law 5
Tonio Walter hat einen Lehrstuhl für Strafrecht an der Universität Regensburg inne und ist Richter am Bayerischen Obersten Landesgericht. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf den Gebieten des Allgemeinen Teils und der Grundfragen des Strafrechts, im Themenkreis Sprache und Recht sowie jenem von Recht und Literatur. Felix Tripps ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team der Professur für Sozio- und Diskurslinguistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Strategische Kommunikation und Diskurslinguistik. Im Rahmen seines Dissertationsprojektes beschäftigt er sich an der Schnittstelle zwischen Polito- und Rechtslinguistik mit Risiko- und Gefahrendiskursen im Bereich der Inneren Sicherheit.
Inhaltsangabe
I. Einführende BeiträgeTonio Walter: Wo hat die Korpuslinguistik für Juristen Bedeutung (wenn man sie lässt)?Hanjo Hamann: Das Wörterbuch in deutschen Bundesgerichten. Eine praxeologische Studie zu den bevorzugten Medien richterlicher BedeutungssucheFranz Reimer: Terminologizität und Relativität der Rechtsbegriffe revisited. Rechtstheorie: Welche Relevanz kann und darf »Sprachgebrauch« im Recht haben?Friedemann Vogel, Benjamin Bäumer, Fabian Deus, Jan Oliver Rüdiger und Felix Tripps: Computergestützte Analyse juristischen Sprachgebrauchs. Eine kurze Einführung am Beispiel des Adjektivs 'geschäftsmäßig'II. Korpuslinguistische Fallstudien und juristische KommentareAntje Baumann: »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet« in Gesetzen - der lange Weg zum fachsprachlichen GebrauchPhilipp Weng und Jan C. Schuhr: Das Gesetz verweist - aber wohin? »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet « in normentheoretischer PerspektiveJanine Luth und Anna Mattfeldt: »Asche«. Eine korpus- und rechtslinguistische StudieBernd von Heintschel-Heinegg und Jan Bockemühl: Sprachgebrauchsermittlung in der strafrechtlichen Praxis. Grundlagen und Beispiele aus der RechtsprechungJens Prütting und Daniela Schröder: Die linguistische Analyse des Rechts - Ein Baustein rechtsstaatlicher Argumentation. Gezeigt am Beispiel des Rechts am UnternehmenFelix Tripps und Friedemann Vogel: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs. Eine exemplarische KorpusstudieUwe Berlit: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs - Eine exemplarische Korpusstudie. Ein Kommentar aus nichtlinguistischer, richterlicher PerspektiveIII. ResümeeThomas M. J. Möllers: Computergesteuerte Sprachempirie - was nützt sie dem Recht?
I. Einführende BeiträgeTonio Walter: Wo hat die Korpuslinguistik für Juristen Bedeutung (wenn man sie lässt)?Hanjo Hamann: Das Wörterbuch in deutschen Bundesgerichten. Eine praxeologische Studie zu den bevorzugten Medien richterlicher BedeutungssucheFranz Reimer: Terminologizität und Relativität der Rechtsbegriffe revisited. Rechtstheorie: Welche Relevanz kann und darf »Sprachgebrauch« im Recht haben?Friedemann Vogel, Benjamin Bäumer, Fabian Deus, Jan Oliver Rüdiger und Felix Tripps: Computergestützte Analyse juristischen Sprachgebrauchs. Eine kurze Einführung am Beispiel des Adjektivs 'geschäftsmäßig'II. Korpuslinguistische Fallstudien und juristische KommentareAntje Baumann: »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet« in Gesetzen - der lange Weg zum fachsprachlichen GebrauchPhilipp Weng und Jan C. Schuhr: Das Gesetz verweist - aber wohin? »Unberührt«, »vorbehaltlich« und »unbeschadet « in normentheoretischer PerspektiveJanine Luth und Anna Mattfeldt: »Asche«. Eine korpus- und rechtslinguistische StudieBernd von Heintschel-Heinegg und Jan Bockemühl: Sprachgebrauchsermittlung in der strafrechtlichen Praxis. Grundlagen und Beispiele aus der RechtsprechungJens Prütting und Daniela Schröder: Die linguistische Analyse des Rechts - Ein Baustein rechtsstaatlicher Argumentation. Gezeigt am Beispiel des Rechts am UnternehmenFelix Tripps und Friedemann Vogel: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs. Eine exemplarische KorpusstudieUwe Berlit: Der Begriff des »Gefährders« im rechtspolitischen Fach- und Alltagsdiskurs - Eine exemplarische Korpusstudie. Ein Kommentar aus nichtlinguistischer, richterlicher PerspektiveIII. ResümeeThomas M. J. Möllers: Computergesteuerte Sprachempirie - was nützt sie dem Recht?
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