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Arthur Rimbaud ist zum Mythos geronnen. Seine Werke sind zu Meteoriten verklärt und gelten vielen Lesern immer noch als Kronzeugen für die vermeintliche Unverständlichkeit moderner Lyrik. Rimbauds vollständige Korrespondenz, sämtliche zu Lebzeiten gedruckten Werke (auf Grundlage der Handschriften neu übersetzt) sowie alle zeitgenössischen Rezensionen liegen mit Lefrères monumentaler Rimbaud-Edition nun erstmals auf Deutsch vor. Ein hierzulande noch weitgehend unbekannter Rimbaud offenbart sich. Seine zwei Leben begegnen sich zwischen Buchdeckeln. Umblättern heißt ungeheure Entfernungen…mehr

Produktbeschreibung
Arthur Rimbaud ist zum Mythos geronnen. Seine Werke sind zu Meteoriten verklärt und gelten vielen Lesern immer noch als Kronzeugen für die vermeintliche Unverständlichkeit moderner Lyrik. Rimbauds vollständige Korrespondenz, sämtliche zu Lebzeiten gedruckten Werke (auf Grundlage der Handschriften neu übersetzt) sowie alle zeitgenössischen Rezensionen liegen mit Lefrères monumentaler Rimbaud-Edition nun erstmals auf Deutsch vor. Ein hierzulande noch weitgehend unbekannter Rimbaud offenbart sich. Seine zwei Leben begegnen sich zwischen Buchdeckeln. Umblättern heißt ungeheure Entfernungen zurücklegen: Während 1889 in einer kleinen Pariser Zeitschrift zum ersten Mal Rimbauds »An die Musik« erscheint, sitzt der Verfasser in Harar und schreibt Rechnungen für die mit ihm in Verbindung stehenden Kaufleute in Schoa oder Aden. Und verweigert jeden Bezug zwischen sich und den Heften, in denen er gedruckt wird, jeden Bezug zwischen seinem Leben und der speziellen Lebensweise der Veröffentlichung, die ihm widerfährt - zu spät. Wie kaum ein Dichter vor ihm hatte Rimbaud die Dichtung aus ihrer Zeit hervorgehen lassen. Aus der und gegen die Literatur seiner Zeit bezog er den Stoff für sein dichterisches Denkmal der Pariser Kommune. In der Überfülle unterschiedlichster Dokumente wird lesbar, wie der Dichter zum Schweigen gebracht, aus dem Schreiben vertrieben wurde - und wie er sich letztlich in dieses Schicksal fügte.

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Autorenporträt
Jean Nicolas Arthur Rimbaud (185-1891) war ein französischer Dichter. Die Flucht vor dem Krieg führte ihn nach Paris, wo er dem Dichter Paul Verlaine begegnete und eine leidenschaftliche Beziehung mit ihm begann. Mit 19 kehrte er auf den Bauernhof seiner Eltern zurück und vollendete dort sein bedeutendstes Werk Une Saison en Enfer, bevor er mit 21 Jahren das Schreiben aufgab und ein Wander- und Handelsleben führte. 1891 starb er in Marseille im Alter von 37 Jahren nach längerem Leiden an Knochenkrebs.

Jean-Jacques Lefrère (1954-2015) war Hämatologe und Schriftsteller. Er galt als einer der profundesten Kenner Rimbauds, über den er zahlreiche Bücher verfasste. Bekannt wurde er zudem als Biograf weiterer französischer Dichter.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Stefan Zweifel liest die dreibändige Ausgabe der Korrespondenz des großen Arthur Rimbaud mit Verstörung und einiger Ernüchterung. Rimbaud als lyrischer Heros wird für ihn aus den Briefen kaum sichtbar, eher ein bürokratischer Zahlenfuchs, der sich um sein Kapital sorgt. Erhellend das rätselhafte Leben des Dichters betreffend findet er die Briefe aber schon. Und die Sorgfalt bei der Kommentierung scheint ihm aller Ehre wert. Die Übersetzung der in die Briefedition mit eingebetteten Gedichte weniger. Hier fühlt sich der Rezensent nicht selten um den sprachlichen Furor des jungen Wilden gebracht und dafür mit "Substantivmonstern" und allerhand "Wortgeröll" abgespeist.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Das Korrespondenz-Paket ist also, kurzum, ein großes Geschenk für deutschsprachige Rimbaud-Leser.« - Vincent Sauer, Fixpoetry Vincent Sauer Fixpoetry 20180218