Das Rote Meer beherbergt einige der artenreichsten Riffe der Erde, da sich hier die Fauna des Indopazifik mit vielen endemischen Arten mischt. Die Bandbreite der Biotope ist hier ungewöhnlich groß.
Die Unterwasserfotografin Manuela Kirschner und der Biologe Matthias Bergbauer sind seit vielen
Jahren in diesem artenreichen Revier als Fotografen unterwegs und haben die Schätze ihres umfangreichen…mehrDas Rote Meer beherbergt einige der artenreichsten Riffe der Erde, da sich hier die Fauna des Indopazifik mit vielen endemischen Arten mischt. Die Bandbreite der Biotope ist hier ungewöhnlich groß.
Die Unterwasserfotografin Manuela Kirschner und der Biologe Matthias Bergbauer sind seit vielen Jahren in diesem artenreichen Revier als Fotografen unterwegs und haben die Schätze ihres umfangreichen Bildarchivs in einem außergewöhnlichen Naturführer für Tauchtouristen zusammengetragen. Im engeren Sinn ist es kein Bestimmungsbuch, da es keine Bestimmungsschlüssel enthält, sondern nur Bildtafeln mit kurzen Begleittexten. Die Autoren fokussieren in erster Linie auf auffällige Arten, die entweder durch intensive Farben oder Größe ins Auge springen, mit anderen Worten, es sind die Arten, denen man beim Tauchen auch bewusst begegnet.
In gewissem Rahmen berücksichtigen die Beispielfotos auch Farbvarianten, allerdings darf man nicht zu viel erwarten. Die Riffe im Roten Meer sind teilweise ökologisch durch Barrieren voneinander isoliert, was die Ausbildung lokaler Farbvarianten fördert. Das kann ein kurz gehaltener Naturführer natürlich nicht berücksichtigen, aber es gibt genügend Arten, die dieses Problem nicht haben.
Die Mehrzahl der abgebildeten Tiere sind Fische, die jeweils in Seitenansicht gezeigt werden. Darüber hinaus gibt es ein kurzes Kapitel zu Meeressäugern, sowie ein längeres zu Wirbellosen. Während die Fischarten mit insgesamt fast 800 Spezies eine gewisse Vollständigkeit bieten (man schätzt, es gibt im Roten Meer über 1000 Arten), geben die Wirbellosen eher einen Überblick mit charakteristischen, häufigen und auffälligen Arten. Abgesehen davon, dass die korrekte Bestimmung von Wirbellosen auch Spezialisten herausfordert, ist die tatsächliche Artenzahl hier einfach unübersehbar. Komplett unberücksichtigt bleiben Algen, Bryozoen, Schwämme und Korallen.
Die Steckbrieftexte sind knapp gehalten. Es gibt Angaben zur Größe, den Verbreitungsgebieten, oft auch zum Verhalten (z. B. Schwarm/Einzelschwimmer) und Farbvarianten, die manchmal auch abgebildet sind.
Der Riff-Führer ist ein sehr intuitiver, praxisnaher Begleiter, der zwar im Einzelfall auch mal danebenliegen kann, aber insgesamt einen sehr guten Überblick liefert. Wer hier wirklich tiefer eindringen will, braucht sehr viel Spezialliteratur und teilweise auch vertiefte Kenntnisse und Equipment. Es ist ein sinnvoller Kompromiss zwischen Vollständigkeit und Praktikabilität.