Wäre es nicht eine Idee, Gipfelkreuze sämtlich abzusägen? Daniel Bayerstorfers und Tobias Roths gemeinsam geschriebenes Langgedicht "Kreuzfällen" muntert dazu auf, dieser Frage nachzugehen; gerne auch mit festem Schuhwerk und ohne Fragezeichen. Die Autoren entfesseln über, in und durch die Alpen und inmitten ihrer Schönheit eine mythographische Parforcejagd auf jenes bedrohlich falsche Weltbild, das im Gipfelkreuz sein doppeltes Gesicht zeigt: abergläubische Sehnsucht nach Jenseitigem, hemmungsloser Besitzanspruch auf Diesseitiges. "Kreuzfällen" thematisiert mit der Zerstörung des Symbols auch den Abbau des Symbolisierten: Beginn eines Rückzugs aus unhaltbarer Position. Dabei geht es nicht um die romantisch verklärte Rückgewinnung eines Naturraums, sondern um die bewusste und ehrliche Gestaltung des großen Gartens namens Gebirge. Und um die erträumte Kulturgeschichte des Kreuzfällens.
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