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Wer braucht noch Ritterromane und Soldatenlieder - die Zeit der Helden ist lang vorbei. Monumente sind heute gegen Entgelt zu betreten, im Schatten des Mausoleums liegt die Shoppingmall. In Teheran werben Kinder auf Plakaten für das Jenseits, Orient ist nur der Name eines Wiener Hotels. Please hurry, we close!, mahnt ein Soldat im Felsendom, und im Radio sprechen sie nach dem Gebet über Krieg.
Nora Bossong reist in ihrem neuen Gedichtband von der deutschen Provinz übers Mittelmeer ins Heilige Land und weiter, der Zeitsprung ist ihre natürliche Gangart. Erfahrungshungrig spürt sie poetische
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Produktbeschreibung
Wer braucht noch Ritterromane und Soldatenlieder - die Zeit der Helden ist lang vorbei. Monumente sind heute gegen Entgelt zu betreten, im Schatten des Mausoleums liegt die Shoppingmall. In Teheran werben Kinder auf Plakaten für das Jenseits, Orient ist nur der Name eines Wiener Hotels. Please hurry, we close!, mahnt ein Soldat im Felsendom, und im Radio sprechen sie nach dem Gebet über Krieg.

Nora Bossong reist in ihrem neuen Gedichtband von der deutschen Provinz übers Mittelmeer ins Heilige Land und weiter, der Zeitsprung ist ihre natürliche Gangart. Erfahrungshungrig spürt sie poetische Szenen zwischen jahrhundertealter Vergangenheit und konzentrierter Gegenwart auf. Fast beiläufig nimmt sie Menschen, Orte, Traditionen in den Blick und beschreibt sie mit subtilem Humor und Feingefühl, ohne ihnen ihre Geheimnisse zu nehmen.
Autorenporträt
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Nora Bossong lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Uta Grossmann fühlt sich wohl im lyrischen Universum von Nora Bossong. Bossongs neuer Gedichtband führt sie mittels reimlosen Versen in Assoziationsräume, zu Erlebtem und Erfundenem, auf Reisen und zu Erinnerungen an verlorene Geliebte, schließlich recht häufig zu Tieren, für Grossmann Boten der poetischen Welt. Wie die Autorin dem Leser eine Tagtraum-Sphäre in Teheran eröffnet oder eine Moschee in Isfahan und brennende PET-Flaschen in einem Text vereint, findet die Rezensentin lesenswert. Politisch, poetisch eine Bewegung von West nach Ost vollziehend, scheinen ihr diese Gedichte aufs große Ganze zu zielen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»'Wo zum Teufel bleiben die Lyrik-Hämmer der Saison?' hatte Robert Gernhardt vor Jahren einmal in einem Aufsatz geklagt. Die Frage ist ein Evergreen. Sie stellt sich jedes Jahr aufs Neue angesichts der vielen Mittelmäßigkeiten, die veröffentlicht werden. Hier schlägt einer zu.« André Hatting ZEIT ONLINE 20190128