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Zwei Drittel aller Westeuropäer halten sich für religiös. Aber diese Religiosität ist mehrheitlich nicht mehr die christliche. Der theistische Gottesbegriff, der Gott als eine den Menschen individuell ansprechende Person fasst, hat seine Akzeptanz eingebüßt. Neue Glaubensinhalte, Bruchstücke für neue Weltbilder werden sichtbar - Reinkarnationsglaube, Evolutionismus, Dänikens Präastronautik und Parapsychologie seien hier nur als Beispiel genannt. Es sind "religionsförmige Neomythen", die die Weltbilder der Moderne kennzeichnen. Sie werden in diesem großangelegten Werk einer umfassenden…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Drittel aller Westeuropäer halten sich für religiös. Aber diese Religiosität ist mehrheitlich nicht mehr die christliche. Der theistische Gottesbegriff, der Gott als eine den Menschen individuell ansprechende Person fasst, hat seine Akzeptanz eingebüßt. Neue Glaubensinhalte, Bruchstücke für neue Weltbilder werden sichtbar - Reinkarnationsglaube, Evolutionismus, Dänikens Präastronautik und Parapsychologie seien hier nur als Beispiel genannt. Es sind "religionsförmige Neomythen", die die Weltbilder der Moderne kennzeichnen. Sie werden in diesem großangelegten Werk einer umfassenden Gesamtschau unterzogen. Der erste Band behandelt den Neomythos von seinen Anfängen in der Aufklärung und während des Aufstiegs der wissenschaftsfundierten Technik bis hin zu den neomythischen Gedankenspielen der Nationalsozialisten. Hauser nimmt dabei die gesamte Kultur- und Geistesgeschichte des ausgehenden 18., des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Blick (Stichworte u.a.: Mesmerismus, Spiritismus, Populärdarwinismus, Blavatskys Theosophie, katastrophisch ausgerichtete Kosmologien, völkische Phantastik, Ariosophie). Spätestens die Nationalsozialisten sind ein Fanal dafür, dass es einen Neomythos gibt, der das Humanum global zu gefährden vermag.
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Autorenporträt
Linus Hauser, Prof. Dr. phil., geb. 1950, ist Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Gießen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieser erste von drei geplanten Bänden, in denen Linus Hauser die "Entwicklung vom menschenerschaffenden über den menschengeschaffenen bis hin zum menschlichen Gott" zu untersuchen und darzustellen beabsichtigt, widme sich vor allem der Ausbildung eines begrifflichen Rahmens und einer philosophie- und religionsgeschichtlichen Fundierung, berichtet Stefan Breuer in seiner recht akademischen Rezension. Der Leitfaden des Buches sei, dass die im Zuge der Aufklärung und des Erfolges der Naturwissenschaft raumgreifende Idee der "Machbarkeit" auf die Religiosität übergreife und damit zur "Idee der Machbarkeit von Religionen und Gottesbildern" und schließlich von Gott führe, so Breuer, der Hausers Unternehmen im Umfeld der "Dialektik der Aufklärung" verortet. Anhand seines Konzeptes der "Neomythen", das "eine Art Hineinnahme des wissenschaftlichen Standpunktes in das Feld des mythischen und religiösen Denkens" bezeichnet, analysiere der Autor unter anderem den Mesmerismus und Spiritismus des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Hausers Konzeption erschließe dergleichen Phänomene - wie auch die "völkischen und rassistischen Theoreme" des Nationalsozialismus - nicht länger als bloßen "Rückfall in archaisches Denken", sondern als "'empiristische' Religiosität", die mit dem modernen Wissenschaftsglauben verbunden sei, würdigt Breuer. Als einziges Manko dieses "ungemein reichhaltigen und anregenden" Buches kritisiert der Rezensent eine unglückliche Gewichtung der empirischen Untersuchungen, die dem "philosophischen und literarischen Mainstream" der in den Blick genommenen Zeit zu wenig Raum gewähre.

© Perlentaucher Medien GmbH
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