Der Name Krupp ist eine deutsche Ikone. Kaum ein anderes Unternehmen ist so eng mit der deutschen Geschichte verflochten. Gleichzeitig war der Blick von Anfang an auf die Weltmärkte gerichtet. Harold James erzählt in diesem glänzend geschriebenen Buch die Geschichte des Unternehmens, das zum Symbol für industrielle Pionierleistungen und soziale Verantwortung ebenso wie für die deutsche Rüstungsindustrie wurde. 1811 gegründet, machte Krupp in den ersten 25 Jahren seiner Existenz nichts als Verluste. Doch die Familie hielt an der Firma fest, die in der Zeit von Gründung und Aufstieg des deutschen Kaiserreichs ihr rasantestes Wachstum erlebte und zum größten Unternehmen Deutschlands wurde. Man misstraute dem ungebremst freien Markt und pflegte die Nähe zum Staat bis in die Zeit des Dritten Reiches hinein. Nachdem die Führungsspitze in Nürnberg angeklagt und verurteilt wurde, gelang es dem Unternehmen dennoch, sich nach dem Zweiten Weltkrieg neu zu erfinden: als Symbol für den Erfolg und die Offenheit der Bundesrepublik. So verdichten sich in der Geschichte von Krupp die Geschicke einer berühmten Familie, die Politik, die Wirtschafts- und Technikgeschichte der letzten 200 Jahre auf einzigartige Weise.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Michael Epkenhans ergeht sich in Lob auf die Firma Krupp. Die aus Anlass des 200-jährigen Firmenjubiläums erscheinende Studie von Harold James, der die Firmengeschichte gut lesbar und insgesamt überzeugend nachzeichnet, wie Epkenhans feststellt, erscheint dem Rezensenten vor allem durch ihren Mut zu klaren Urteilen und zur Legendenidentifizierung wertvoll. So finden Autor und Rezensent gleichermaßen, dass Krupss Rüstungsgeschäft "komplizierter" war, als so mancher glauben machen will.
© Perlentaucher Medien GmbH
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