Wenn die Jugendliebe plötzlich wieder da ist
Manchmal muss es einfach eine fluffig leichte Urlaubslektüre sein, die an einem schönen Ort spielt, Liebe versprüht und in der auch ein bisschen Drama für die nötige Spannung sorgt. All diese Kriterien erfüllt Küstensommer ganz wunderbar – das nehme
ich schon einmal vorweg.
In Karin Königs neuem Buch geht es um Nina Meerbach. Sie ist…mehrWenn die Jugendliebe plötzlich wieder da ist
Manchmal muss es einfach eine fluffig leichte Urlaubslektüre sein, die an einem schönen Ort spielt, Liebe versprüht und in der auch ein bisschen Drama für die nötige Spannung sorgt. All diese Kriterien erfüllt Küstensommer ganz wunderbar – das nehme ich schon einmal vorweg.
In Karin Königs neuem Buch geht es um Nina Meerbach. Sie ist alleinerziehende Mutter einer kleinen, fußballverrückten Tochter und bis auf die leichten, alltäglichen Probleme läuft ihr Leben an der Ostsee eigentlich ganz gut. Wäre da nicht ihr Exmann, der davon träumt, die gemeinsame Tochter zu sich nach Hamburg mitzunehmen. Auch der Spagat zwischen ihrem Beruf als Lehrerin und der eigenen Pension, die sie zusammen mit ihrer Schwester betreibt, welche wir schon aus dem ersten Band von Karin König kennen, lässt nicht immer genug Zeit für ihre Tochter oder etwas Freizeit für sich selbst. Doch so richtig herausfordernd wird es erst, als Töchterchen Hannah einen neuen Fußballtrainer bekommt. Er ist nämlich kein Unbekannter für Nina, sondern ihre Jugendliebe, die damals Hals-über-Kopf verschwand und ihr Herz brach.
Die Beschreibung lässt es schon erahnen. Zuerst ist Nina gänzlich genervt von Chris und geht ihm aus dem Weg. Doch die Anziehung von damals flackert wieder auf und das Knistern wächst stetig zwischen den beiden. So eine langsame aber knisternde Liebe ist genau das richtige für einen Liebesroman, finde ich. Mir hat es sehr gefallen, wie Nina anfangs zögert und zwischen Vernunft und Gefühlen hin und hergerissen ist. Ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen. Besonders mochte ich die Szenen, wo ihre Tollpatschigkeit für den ein oder anderen lustigen Moment sorgt.
Auch Chris finde ich als Protagonisten gut gelungen. Er ist zu den Kindern ein echter Sonnenschein, scheint aber ansonsten sehr verschlossen und öffnet sich Nina nur sehr langsam. Dass man dadurch nicht hinter seine Fassade und Absichten blicken kann, erhöht die Spannung ungemein und ich bin mehrmals geschwankt in meiner Einschätzung, ob er ein Guter oder ein Arsch ist. Ich verrate jetzt mal nicht, was er nun wirklich ist, aber so viel sei gesagt: Die Chemie zwischen Nina und ihm ist spürbar und die Liebesgeschichte wirklich sehr gelungen.
Als kleinen Optimierungspunkt muss ich anführen, dass ich mir noch mehr Szenen am Meer gewünscht hätte. Zwar kommt die schöne Kulisse durchaus vor, kommt aber nicht so gut zur Geltung wie im ersten Band. Gut, im ersten Band stand das Surfen im Mittelpunkt. Da ist es beim Fußball schon schwieriger, das Meer öfter einzubinden.
Alles in allem war ich aber sehr angetan von dieser Geschichte und habe das Buch regelrecht verschlungen. Wer also eine kleine Leseauszeit am Meer gebrauchen kann, die auch noch so schön knistert, ist hier genau richtig!