Künstler, Verwaltungsbeamter, Politiker und Diplomat - Dieter Sattler war all dies. Er gestaltete die deutsche Kulturpolitik der Nachkriegszeit hinter den Kulissen mit, als bayerischer Staatssekretär für die Schönen Künste, als Kulturattaché in Rom, als Kulturabteilungsleiter im Auswärtigen Amt und als Botschafter am Heiligen Stuhl. Die Biographie stellt eine faszinierende Persönlichkeit mit weitläufigen Verbindungen vor, beleuchtet Grenzen und Möglichkeiten eines Vertreters des zweiten Glieds und bringt Licht in ein bislang vernachlässigtes Feld der Forschung.
Die behandelten Einzelthemen sind vielfältig. Sattler gehört zu den Gründungsvätern der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des Instituts für Zeitgeschichte. Er handelte die Rückgabe der beschlagnahmten deutschen Institute in Italien aus und machte das Goethe-Institut zum Aushängeschild deutscher Kultur im Ausland. Er pflegte Kontakte zu Persönlichkeiten wie Romano Guardini, Carlo Schmid und Theodor Heuss und baute fruchtbare Gesprächskreise auf. Dieses Buch kann aus einem reichen Schatz von Quellenmaterial schöpfen, zu dem auch die privaten, bislang unter Verschluss gehaltenen Tagebücher Sattlers gehören.
Die Arbeit wurde mit dem Rave-Forschungspreis des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart ausgezeichnet.
Die Autorin: Ulrike Stoll, geb. 1972, Promotion 2002 mit vorliegender Arbeit, unterrichtet derzeit an einem Gymnasium im Landkreis München.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die behandelten Einzelthemen sind vielfältig. Sattler gehört zu den Gründungsvätern der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des Instituts für Zeitgeschichte. Er handelte die Rückgabe der beschlagnahmten deutschen Institute in Italien aus und machte das Goethe-Institut zum Aushängeschild deutscher Kultur im Ausland. Er pflegte Kontakte zu Persönlichkeiten wie Romano Guardini, Carlo Schmid und Theodor Heuss und baute fruchtbare Gesprächskreise auf. Dieses Buch kann aus einem reichen Schatz von Quellenmaterial schöpfen, zu dem auch die privaten, bislang unter Verschluss gehaltenen Tagebücher Sattlers gehören.
Die Arbeit wurde mit dem Rave-Forschungspreis des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart ausgezeichnet.
Die Autorin: Ulrike Stoll, geb. 1972, Promotion 2002 mit vorliegender Arbeit, unterrichtet derzeit an einem Gymnasium im Landkreis München.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Viel Anerkennung verdient Hans-Jürgen Döscher zufolge die vorliegende Biografie des Kulturpolitikers Dieter Sattler, den der Rezensent als einen Außenseiter unter den Kulturpolitikern der frühen Bundesrepublik bezeichnet. Politisch unbelastet und des Englischen mächtig wurde der Münchener Architekt nach dem Krieg zum "chief architect" der amerikanischen Militärregierung in München berufen, später ging er als Staatssekretär ins bayrische Kultusministerium und wechselte später für das Auswärtige Amt als Kulturattachee zur Deutschen Botschaft in Rom. Spätestens ab 1955, weiß Döscher, wurden viele der nach 1945 berufenen Kulturleute wieder ausgewechselt, Sattler machte da eine Ausnahme - und, so Döscher, er machte seine Sache gut. Ihm gelang es, die Kulturarbeit im Ausland soweit zu festigen, dass sie später als Modell auf die Goethe-Institute übertragen werden konnte. Sattler war ein "Mehrzweckdiplomat", sagt Döscher, ein "Brückenbauer" und zugleich eine vielseitige Persönlichkeit, der Ulrike Stoll viele über den biografischen Werdegang hinausgehende Facetten zur Zeitgeschichte abgewonnen habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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