Nepal, 2001. Ein Mädchen lebt als wiedergeborene Göttin, eingesperrt in einem Tempel. Die Pilger, die sie täglich aufsuchen, sind ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Doch ihre Zeit als sogenannte 'Kumari' läuft ab. Während ihr zu Ehren in ganz Nepal ein blutiges Opferfest gefeiert wird, bereiten maoistische Rebellen im Hinterland den Sturz des Königs vor. Ein Bürgerkrieg droht. Auf dem Höhepunkt des Fests erreicht die junge Partisanin Rupa Rana mit einem entscheidenden Geheimauftrag die Hauptstadt Kathmandu. Auch Kronprinz Dipendra kehrt in seine Heimat zurück, den Kopf voll fremder Ideen und erfüllt von einem unerklärlichen Hunger. Ihre Wege kreuzen sich. Vom Ausgang ihrer verhängnisvollen Begegnung hängt ab, ob die Feiern mit einem Neuanfang oder einem Blutbad enden ... Ein packender, sprachmächtiger Roman über Liebe und Familie, Freiheit und Gehorsam und das Wagnis, in all dem Chaos das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Frei nach den historischen Ereignissen um die Kindgöttin Kumari greift das Buch ein Thema auf, das noch nie als Roman erzählt wurde.				
				
				
			Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Eine "Kumari" gilt in Nepal als eine Reinkarnation der Göttin Talehu. Ein Mädchen, muss, um zur Kumari erklärt zu werden, 32 Merkmale erfüllen, viele davon optisch (zum Beispiel "wohlgeformte Füße") erklärt Maximilian Mengeringhaus in seiner Besprechung zu Philip Krömers Roman über das nepalesische Palastmassaker 2001. Mengeringhaus zeigt sich begeistert von dem Einfallsreichtum, mit dem Krömer ein historisch verbürgtes Ereignis behandelt; König Birendra hatte bei einer wichtigen Feierlichkeit davon abgesehen, die Kumari angemessen zu ehren, die ohnehin lodernden maoistischen Revolutionsbestrebungen eskalierten daraufhin und führten zum Ende der nepalesischen Monarchie. Dass der Mord im Königshaus real stattgefunden hat, aber unaufgeklärt ist, gibt dem Autoren die Lizenz zur poetischen Neuerfindung, die für den Kritiker spannend, fantasievoll und durch die Erzählinstanz der Gottheit Kumari clever ist, auch wenn er sich noch ein bisschen mehr Blick auf das allgemeine Leben in Nepal gewünscht hätte. 
© Perlentaucher Medien GmbH
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