Die Artefakte der Menschheit, sofern sie (auch) nach ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet wurden, ihre historischen Funktionen und Kontexte sowie die sie begleitenden Ideen und Theorien sind Gegenstand der Kunstgeschichte. Die Disziplin untersucht also alle Arten von Architekturen, Bildern, Skulpturen, aber auch Design, Foto, Film, Mode, digitale Bilder, ephemere Inszenierungen. Zentrale und aktuelle Herausforderungen des Fachs ergeben sich unter anderem aus der Frage, wie sich historische Konzepte mit einem überzeitlichen Kunstbegriff verbinden lassen, wie europäisch-westliche Vorstellungen und die weltweiten Formen der Kunstproduktion zusammengehen können, und nicht zuletzt daraus, in welcher Weise ästhetische Entscheidungen und 'Bilder' in allen Bereichen des menschlichen Lebens und Wissens wirksam sind.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Peter Geimer lässt sich von Ulrich Pfisterer in die Kunstgeschichte einführen. Doch nicht auf die bekannte Art, als Klassiker-Revue, sondern mit Fokus auf die wissenschaftlichen und institutionellen Entwicklungen der Disziplin und Seitenblicken auf eher unbekannte Kunsthistoriker wie Hanna Levy-Deinhard, wie Geimer ergänzt. Dass der Autor dabei von weit oben auf das Fach schaut, vieles nur streift, führt laut Geimer jedoch nicht zu "modernistischer Verkürzung". Pfisterer bleibt problemorientiert, versichert Geimer, etwa wenn er die Vorteile der digitalen Ausrichtung des Fachs diskutiert, aber auch die Gefahr einer quantitativen Orientierung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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