Wie bei vielen Völkern, die erst spät zum politischen Leben zurückkehrten, spielte die Geschichte, die Hüterin der Vergangenheit und Inspirationsquelle der Gegenwart, auch bei der ukrainischen Wiedergeburt eine Rolle, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Im gesamten 19. Jahrhundert widmete eine Schar von Literaten und Gelehrten ihre Kraft und Zeit der Durchforstung der Annalen der Nation; sie wollten ihren Landsleuten die heldenhaften Kämpfe der Vorfahren vor Augen führen, nach den Ideen suchen, die sie in ihren Mühen getragen hatten, den roten Faden finden, der die Mentalität von heute mit der von einst verbindet, und den neuen Aposteln ihre Vorläufer zeigen. Viele dieser Historiker, ob sie sich nun durch ihre literarischen Qualitäten oder durch die Solidität ihrer Wissenschaft auszeichneten, wurden der gebildeten Welt Europas vor allem durch ihre Schriften in russischer, deutscher oder polnischer Sprache bekannt. Aber niemals erschien ein Werk, das den Anspruch erhob,die allgemeine Geschichte der Ukraine klar darzustellen, in einer der großen europäischen Sprachen. Und doch war Voltaire von den originellen Zügen, die unsere Nation zu seiner Zeit aufwies, beeindruckt gewesen. Schon im 17. Jahrhundert hatten unsere großen nationalen Freiheitskämpfe das Interesse der zivilisierten Welt geweckt und waren Gegenstand einer Vielzahl von Memoiren in Latein, Französisch, Italienisch und Deutsch. Wir wollen hier nur die Werke von Beauplan, Chevalier, Vimina und Grondski erwähnen, die ihren Zeitgenossen ein recht zutreffendes Bild von den damaligen Ereignissen in Osteuropa vermittelten.
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