Dies ist die unglaubliche Geschichte von Thérèse Humbert, einem Bauernmädchen aus Toulouse, das auszog, um sich Geld auf Schlösser und Ländereien zu leihen, die nur in ihrer Fantasie existierten. Sie war damit so erfolgreich, dass sie zur unumschränkten Herrscherin der Pariser Gesellschaft aufstieg und es zwanzig Jahre lang auch blieb. Die Aufdeckung ihres Jahrhundertschwindels führte 1904 zu einer kleinen Staatskrise. Kompromittierte Herrschaften schossen sich eine Kugel in den Kopf, Thérèse wanderte ins Gefängnis und wurde angestrengt vergessen. Die Biographin Hilary Spurling, deren große Matisse-Biographie soeben erschienen ist, hat die Geschichte der großen Thérèse entdeckt, als sie den familiären Hintergrund von Madame Matisse erforschte. Sie fand eine Geschichte, zu groß und zu schön für eine Fußnote und gerade richtig für dieses kleine, wunderbare Buch.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dorion Weickmann hat sich vor Freude die Hände gerieben über die Geschichte der Hochstaplerin Therese Humbert, der die gesamte Pariser Gesellschaft zu Füßen lag. Wie Weickmann erzählt, ist "La Grande Therese" als Provinznudel aufgebrochen und hat sich mit Verweis auf eine anstehende Erbschaft aus Amerika rotzfrech ein gigantisches Vermögen zusammengeschwindelt, den Sohn des Justizministers geheiratet und alles, was Rang und Namen hatte, in ihrem Salon empfangen. Fast dreißig Jahre konnte sie dieses Leben führen, immer mehr Schlösser und Burgen zusammenraffen, bis der Schwindel aufflog. Hilary Spurling, informiert Weickmann, ist auf Therese Humbert gestoßen, als sie für ihre Henri-Matisse-Biografie recherchierte. Über das Buch sagt er in seiner Rezension nicht viel, er nennt es "furios". Der Stoff spricht für sich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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