24,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Die moderne Gesellschaft lädt Laien in vielen Bereichen zum Mitmachen ein. Als Wähler, Konsumentin, Mediennutzer, Patientin oder Studierender darf und soll man Expertinnen und Experten mit Wünschen, Sorgen oder Beschwerden konfrontieren. Aber um mit diesen auf Augenhöhe zu kommunizieren, scheinen sich Laien auch engagieren und informieren, ja selbst ein stückweit zu Experten werden zu müssen. Fran Osrecki stellt solche Annahmen in seinem Buch auf den Kopf: Laien sind in der modernen Gesellschaft dann stark, wenn sie uninformiert, sprunghaft, inkonsistent und unberechenbar agieren. Das…mehr

Produktbeschreibung
Die moderne Gesellschaft lädt Laien in vielen Bereichen zum Mitmachen ein. Als Wähler, Konsumentin, Mediennutzer, Patientin oder Studierender darf und soll man Expertinnen und Experten mit Wünschen, Sorgen oder Beschwerden konfrontieren. Aber um mit diesen auf Augenhöhe zu kommunizieren, scheinen sich Laien auch engagieren und informieren, ja selbst ein stückweit zu Experten werden zu müssen. Fran Osrecki stellt solche Annahmen in seinem Buch auf den Kopf: Laien sind in der modernen Gesellschaft dann stark, wenn sie uninformiert, sprunghaft, inkonsistent und unberechenbar agieren. Das Nichtwissen ist ihre wichtigste Ressource. Laien bilden ein unbekanntes Publikum und spielen gerade als solches eine wichtige Rolle in unserer funktional differenzierten Gegenwartsgesellschaft.
Autorenporträt
Fran Osre¿ki ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Insgesamt kann Rezensent Oliver Weber zwar durchaus einiges anfangen mit Fran Osrečkis Lob des Laientums in der modernen Gesellschaft, an einer Stelle hat er jedoch einen gewichtigen Einwand. Was ist das Argument des Soziologen? Osrečki wendet sich gegen eine Tendenz in der Gesellschaftswissenschaft, die Aufklärung der ahnungslosen Masse über gesellschaftliche Prozesse zu idealisieren. Vielmehr beruhen, so lautet laut Weber die von der Systemtheorie beeinflusste These, unsere Gesellschaft gerade auf der Trennung von Spezialisten auf der einen und Fachleuten auf der anderen Seite, einer Trennung, die erst die Entstehung verschiedener Funktionssysteme wie Wirtschaft, Recht oder auch Sport ermöglicht. Tatsächlich haben Laien oft gar nicht viel davon, wenn sie an die Wissensbestände der Funktionssysteme herangeführt werden, da sie dann deren Vorannahmen übernehmen und zu keinen intuitiven Urteilen mehr fähig sind, liest der Kritiker. So weit so originell und durchaus einleuchtend, urteilt Weber, der mit Blick auf ein spezielles Funktionssystem freilich doch Einspruch erhebt. Die Politik nämlich, ist sich der Rezensent sicher, profitiert keineswegs davon, wenn sie, wie Osrečki es beschreibt, nicht mehr in korporatistischer Tradition mit festen Wählerreservoiren rechnen kann und sich stattdessen einem opaken, wechselhaften Laienpublikum gegenüber findet. Eine Politisierung der Politik wird das kaum hervorbringen, glaubt Weber - eher Chaos und Willkür. Die theoretischen Grundüberlegungen dieser "Soziologie des Nichtwissens" kommen in der Besprechung gleichwohl gut weg.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr
»[Ein] durchgängig lesenswertes Buch ...« André Kieserling FAZ Online 20251028