Mit diesem Buch nimmt uns der kroatische Dichter und Welten- wanderer Marko Pogacar mit auf eine Reise durch die Länder Mittel- und Südamerikas. Der Text ist dicht, poetisch und dynamisch, sein Schwerpunkt liegt nicht auf Naturbildern, sondern vielmehr auf den Städten und auf Begegnungen mit Menschen - Personen aus dem wahren Leben. Eine Übersetzerin aus Venezuela, ein peruanischer Mes- serschärfer, ein nicaraguanischer Ornithologe, ein Barkeeper, der García Márquez zum Verwechseln ähnlich sieht, eine Kolumbianerin aus der Familie Escobar, mexikanische Polizisten, kubanische Revolutionäre und viele andere Gestalten treten aus ihren dokumentarischen Rollen heraus und nehmen Merkmale literarischer Figuren an. An der Grenze zwischen Reisebericht, poetischem Journalismus und der Gattung der "Road No- vel" wird dieses Buch zu einer Hommage an die kanonischen Texte des lateinamerikanischen literarischen Booms, an die Fortbewegung als Ma- nifestation der Freiheit und an die Poesie, die den roten Faden darstellt, der alles verbindet - es wird zu einer Hommage an die Sprache als Treib- stoff aller Bewegungen und Begegnungen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Nico Bleutge geht mit Marko Pogacars auf eine literarische Reise durch Lateinamerika. Der kroatische Autor begegnet dort Menschen, die sich als "mnemonische Goldsucher" verstehen und ihre "Heimatlosigkeit als Schicksal" begreifen. Auch Pogacar selbst wählt das Prinzip der Entwurzelung und trifft auf gesellschaftlich Ausgegrenzte, von Obdachlosen bis zu queeren Personen, lesen wir. Seine kurzen, atmosphärischen Texte sind von einem "Spiel mit Metaphern und Vergleichen" geprägt, so der Kritiker, manchmal übertreibt es der Autor allerdings ein wenig, findet Bleutge, wenn beispielsweise von der "süßlichen Unterschrift der Freiheit" die Rede ist. Dennoch überzeuge die Übersetzung von Alida Bremer, die die vielen komplexen Metaphern gekonnt in deutsche Sprache überführt. Bleutge erkennt in Pogacars Werk den Versuch, Literatur als zentrales "Ereignis" zu setzen und gleichzeitig Kapitalismus und Gesellschaft zu reflektieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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