Der Doppelband Lebenslinien zwischen Ideologie und Emanzipation entstand aus den Masterarbeiten von Felicia Engelhard und Anne Krohn, die sich mit den autobiographischen Selbstzeugnissen der Kolonialsiedlerin Ada Cramer in Deutsch-Südwestafrika und der Dithmarscher Heimatforscherin Helene Höhnk beschäftigten. Die hier gemeinsam vorgelegten Untersuchungen richten ihr Erkenntnisinteresse auf die Frage, wie die Autorinnen in den ideologisch geprägten Kontexten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Erfahrungen, Überzeugungen und Handlungsspielräume autobiographisch deuteten und legitimierten. Während Felicia Engelhard am Beispiel Ada Cramers kolonialem Erlebnisbericht Weiß oder Schwarz (1913) die Verflechtung von Rassedenken, kolonialer Realität und Selbstrechtfertigung analysiert, zeigt Anne Krohn anhand von Helene Höhnks Lebenserinnerungen (1939), wie sich weibliche Selbstbehauptung im Spannungsfeld zwischen emanzipatorischem Anspruch und völkisch-nationaler Weltanschauung formiert. Der Band demonstriert, dass Emanzipation und Ideologie keine Gegensätze, sondern verflochtene Kräfte weiblicher Lebensgestaltung darstellen konnten.
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno







