Britta Söldner ist desillusioniert und pragmatisch. Sie sieht die Dinge glasklar und hat den Zynismus der Politik genauso durchschaut wie das kleinbürgerliche Gutmenschentum, das die Welt keinen Deut besser macht. Wie ihr Geschäftspartner Babak hat sie den Glauben an eine bessere Zukunft verloren - und sie hat nicht die geringste Lust, deswegen Schuldgefühle zu haben. Bis Brittas ganze Welt in ihren Grundfesten erschüttert wird. Und sie gezwungen ist, ihr Leben, ihre Beziehungen, ihre Überzeugungen und Werte noch einmal ganz neu zu überdenken.
»Ein Thriller am Puls der Zeit, der die richtigen Fragen stellt.« Nadine Kreuzahler / rbb Inforadio
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Cornelia Geissler zeigt sich verstimmt nach der Lektüre von Juli Zehs neustem Roman und zwar nicht nur, weil dort eine bedrückende Zukunftsvision entworfen wird, sondern vor allem, weil dieser Entwurf eben ein Entwurf bleibt und zwar ein recht plumper - bei allem Respekt, den die Rezensentin für Zehs gesellschaftliches Engagement und ihre bisherigen literarischen Erfolge hat. Natürlich gibt es in dieser dystopischen Welt eine Rechte Bürgerinitiative, natürlich haben Putin und Trump eine Allianz gegen Syrien gebildet, natürlich gibt es Überwachung, Lobbyismus und "Meinungsmanipulation", lesen wir. Und es gibt, einer der wenigen originelleren Einfälle, eine Institution, die suizidale Menschen an Terrororganisationen als Attentäter verkauft, doch leider sowohl im Bezug auf die Handlung, als auch auf einzelne Dialoge, werden solcherart kluge Ideen von den zahlreichen Klischees und Phrasen sowie der unsensibel sich in den Vordergrund drängenden message des Ganzen überlagert und erdrückt: Wir sind selbst für unsere Zukunft verantwortlich und wir müssen etwas tun, sonst wird "alles immer schlimmer" - ach so ist das!
© Perlentaucher Medien GmbH
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