Dieses Lexikon beschreibt in rund 200 Artikeln knapp und allgemeinverständlich die wichtigsten untergegangenen Völker der Erde, die spätere Völker und Kulturen nachhaltig be-einflußt haben. Je nach unserem Wissensstand informiert es über Geschichte, Verbreitungsgebiet und Migrationen eines Volkes, die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Organisation, Kultur und Religion sowie Sprache und Schrift-tum. Überblicksartikel zu Kontinenten und Großregionen erleichtern die Orientierung über benachbarte und miteinander verwandte Völker und erschließen zahlreiche kleine Gruppen, die keinen eigenen Artikel haben. Ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle, die sich jenseits von ideologischen Vereinnahmungen für alte Völker und ihr kulturelles Erbe interessieren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Harald Haarmanns "Lexikon der untergegangenen Völker" hat den mit "cjos" zeichnenden Rezensenten nicht wirklich begeistert. Die Einträge, die recht knapp über Herkunft und Entwicklung, Sprache und Kultur untergegangener Völker berichten, gehen seiner Einschätzung nach in Sachen Informationsgehalt kaum über das hinaus, man in einer besseren Enzyklopädie findet. Entsprechend sieht er den Gewinn dieser Zusammenstellung vor allem in der handlichen Bündelung des Themengebietes. Kritisch merkt er an, dass dessen Konturen allerdings "insgesamt unscharf" bleiben. Vor allem bemängelt er das Fehlen einer ausdrücklichen Reflexion darüber, "wann und wozu der Begriff des Volkes konstruiert wurde" und er für die Erfassung vergangener Zivilisationen, Reiche, Kulturen, und Sprachen denn geeignet ist. Fraglich bleibt für ihn daher, ob sich auch interessierte Laien von dem Lexikon wirklich angesprochen fühlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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