20 Jahre nach seinem aufsehenerregenden Essay »Anschwellender Bocksgesang« knüpft Botho Strauß an dessen radikale Zeitgeistkritik an. Im Zentrum des neuen Buches stehen die Fragen: Kann die flexibilisierte und durchinformierte Existenz wieder Boden und Mitte gewinnen? Was kann dem Überfluss ein Ufer sein?
»Das Beste, was man tun kann: im Atem, in der Umwälzung, im steten Wandel der Werke zu leben. Ihre Höhe immer aufs Neue zu ermessen, sich zu berauschen an der Wirkung gewisser Gipfelstürmereien. Alles Übrige ist Fusel, gemischt aus billigem Schein, aus ebenso unverbindlichen wie unwahrscheinlichen Realien. Etwas, das man getrost den Obdachlosen der Globalität, den Vagabunden der Netze überlassen darf.«
»Das Beste, was man tun kann: im Atem, in der Umwälzung, im steten Wandel der Werke zu leben. Ihre Höhe immer aufs Neue zu ermessen, sich zu berauschen an der Wirkung gewisser Gipfelstürmereien. Alles Übrige ist Fusel, gemischt aus billigem Schein, aus ebenso unverbindlichen wie unwahrscheinlichen Realien. Etwas, das man getrost den Obdachlosen der Globalität, den Vagabunden der Netze überlassen darf.«
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Gern hätte sich Rezensent Jochen Schimmang seinen Kollegen angeschlossen und sich über Botho Strauß' neues Buch "Lichter des Toren" einfach geärgert. Doch er konnte nicht. Kaum hat Schimmang seine anti-elitäre Haltung beiseite gelegt, entdeckt er in diesem Buch so viele Schönheiten, Erkenntnisse und vor allem bestechende Bilder und Sätze, dass er kaum aufhören kann, jene ganz fasziniert zu zitieren. Und so liest Schimmang über unser Gefangensein im Netz und den daraus resultierenden bewussten Fluchtversuch in die Idiotie zwar durchaus kulturkritische Passagen, die er von Strauß auch schon einmal besser formuliert gelesen hat, lobt aber zugleich den Verzicht des fast siebzigjährigen Autors auf Eifer, Zorn und verdammende Urteile. Schließlich kann Schimmang nur eine dringende Empfehlung für dieses Buch aussprechen, das er differenziert, erkenntnisreich und nicht zuletzt kunstvoll findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Buch, das uns ein Stachel im Fleisch ist«.
»"Lichter des Toren" ist die überfällige Kritik an einer Gegenwart, die kein Dagegen mehr kennt.« Thomas Schmid in DIE WELT