Die Frage nach dem Anderen spielt in der Philosophie des 20. Jahrhunderts eine gewichtige Rolle. In dieser Doppelstudie wird das Werk des Philosophen Emmanuel Lévinas sowie das des Theologen Karl Barth auf die Frage nach dem Selben und dem Anderen hin gedeutet: Die Exegese gilt dem Nächsten und dem Fernen und Fremden. Im Horizont dieser Worte möchte Dorothee von Tippelskirch neu fassen, was in theologischer und philosophischer Tradition Transzendenz hieß und konstitutiv zum Denken Gottes, damit aber zugleich der Wirklichkeit überhaupt, gehörte. Zwischen Karl Barth (1886-1968) und Emmanuel Lévinas (1906-1995) liegen Welten, Christ deutscher Sprache der eine, französischer Jude der andere, Denker am Ausgang des Ersten Weltkriegs "ante Auschwitz" der eine, Denker "post Auschwitz" der andere. Doch der spätere geht hier voran, Lévinas gibt die Probleme und auch eine Struktur der Darstellung vor. Karl Barth, der - angeregt durch Rudolf Ottos "Das Heilige" - den Gottesbegriff eines "Ganz-Anderen" entwickelte, wird von Lévinas her beleuchtet. So erscheint Barth als ein möglicher Ausgangspunkt für einen Neuansatz christlichen Denkens über die Juden, wahrgenommen als der Andere par excellence. Die hier vorliegende Barth-Lektüre mit Lévinas eröffnet so eine Chance zu bußfertiger Theologie.
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