Die medientechnologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat auch das wissenschaftliche und literarische Arbeiten revolutioniert. Öffentliche Plagiatsdebatten um 'die Fälle' zu Guttenberg oder Helene Hegemann, aber auch der an den Universitäten schwelende Kampf um Open Access haben die Frage, ob das 21. Jahrhundert ein neues Urheberrechtsdenken braucht, ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt.In gewohnter Prägnanz und Scharfzüngigkeit begleitet der Spezialist auf dem Gebiet des Plagiats die aktuellen Diskussionen mit seinen eigenen Überlegungen und legt ihre Hintergründe offen. Sein Plädoyer für eine neue Textethik im digitalen Zeitalter versteht sich als konstruktiver Beitrag zur öffentlichen und politischen Diskussion.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Interessiert hat Rezensent Uwe Justus Wenzel die nun unter dem Titel "Literarisches Eigentum" erschienenen Ausführungen des Literatur- und Kulturwissenschaftlers Philipp Theisohn "Zur Ethik geistiger Arbeit im digitalen Zeitalter" gelesen. Die Ursache für den von Theisohn diagnostizierten, verstärkten "Plagiarismus" der Gegenwart sehe der Autor darin, dass wir als "computerisierte User" die Anstrengungen eigener Lese- und Denkerfahrungen an das "Informationsmeer" Internet abgegeben hätten und so verleitet würden, Texte ohne den Nachvollzug kompletter Gedankengänge nur noch unter dem Aspekt der Verwertbarkeit von Informationssplittern zu rezipieren. Gehaltvoller als den Appell an einen respektvolleren Umgang mit der Autorschaft findet der Kritiker aber Theisohns anhand von Beispielen aus Kunst, Politik und Wissenschaft vollzogene Analyse der Verantwortungslosigkeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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